Misslicht

Alltagsgedicht zum Thema Anpassung

von  Isaban

Es war ein unsichtbares Kind
am Rand der großen Räume,
das Kind, das aus der Sicht
verschwand. Vielleicht verschmolz
es degoutant mit jener Wand,
an der es mit dem Rücken stand.
Genaueres ist nicht bekannt.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa2110 (42)
(10.07.10)
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 Isaban meinte dazu am 10.07.10:
Darf ich nach deiner Interpretation fragen?

Liebe Grüße,

Sabine
KoKa2110 (42) antwortete darauf am 10.07.10:
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janna (61)
(10.07.10)
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 Lala (10.07.10)
Hallo Isaban.

Ein sehr guter Text. Kurz und prägnant und der degoutant Reim hat es mir angetan. Aber ich grüble gerade wer da wen oder ob da wer überhaupt wen an die Wand bzw. bis zur Selbstaufgabe doiminiert hat? Wer sich hervorragend anpassen kann, hat gute Überlebenschancen. Wer sich unsichtbar macht oder nicht im Nest mitkräht, kriegt aber keinen vorverdauten Wurm in den Hals und stirbt. Allerdings habe ich auch die Erfahrung machen dürfen, dass Kinder die auffallen auch ganz schnell aus dem Nest fallen können und sich dabei fragen, warum sie nicht unsichtbar geblieben sind?

Wie viele unsichtbare Menschen gibt es? Ich wette mehr als Sichtbare. Muss nur aus dem Fenster schauen, um sie nicht zu sehen bzw. der zu sein, der ich für meinen Nachbarn bin: ein Klingelschildname und unsichtbar.
Mir fallen aber jetzt auch – wegen der Emanzipations Kolumne vom Donnerstag – Frauen ein, die als „Heimchen“ am Herd mit einem unbeweglichen Mann im Wohnzimmer unsichtbar werden – so wenige werden das auch heute nicht sein.
Schwierig. Selbstaufgabe? Selbst- oder fremdverschuldet? Glücklich oder unglücklich? Das erinnert mich jetzt auch an Martinas Text, wo das LI davon träumt, mal ein bißchen verrückt, ein bißchen bunt zu sein, aber nicht zu sehr, um nicht den Status des Normalen zu verlieren. Das LI fühlt sich eigentlich wohl in der Unsichtbarkeit.

Sicherlich habe ich reichlich bei meinen Überlegungen oder Assoziationen vermischt und möglicherweise Äpfel und Birnen verglichen, aber das spricht m. E. für Deinen Text, dass ich ihn nicht so eindeutig finde, finden kann. Danke und Gruß

Lala

 Didi.Costaire (10.07.10)
Hervorragend gedichtet, liebe Sabine, vom Inhalt her misslich.

Der sächliche Artikel für das Kind unterstützt sein unscheinbares Wesen. Nur das wohlklingende "degoutant" wirkt etwas kräftig. Hier sähe ich eher ein "unbewusst".

Liebe Grüße, Dirk

 AZU20 (10.07.10)
War es wirklich von Anfang an unsichtbar oder fiel es schließlich nicht mehr auf? Ich bleibe lieber unangepasst, versuche es zumindest. Will sichtbar bleiben. LG
elvis1951 (59)
(11.07.10)
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kyl (57) schrieb daraufhin am 15.07.10:
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elvis1951 (59) äußerte darauf am 15.07.10:
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kyl (57) ergänzte dazu am 15.07.10:
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