Frage: Lyrisches Ich...

Gedanke zum Thema Gedichte/Lyrik

von  Fuchsiberlin

Manch ein Autor verwendet
ein sogenanntes "Lyrisches Ich".

Doch spiegeln sich in diesem "Lyrischem Ich"
nicht auch
- zumindest manchmal -
eigene Gedanken oder/und Gefühle,
Sichtweisen, Meinungen etc.
bezüglich des Lebens eines authentischen Ichs wieder?

Meine Wenigkeit ist nicht so bewandert,
was ein "Lyrisches Ich" anbelangt,
deshalb meine Frage hierzu.

Mir persönlich fällt es manchmal schwer,
in einem Text zwischen einem "Lyrischen Ich"
und einem "Authentischem Ich"
zu unterscheiden,
denn nicht jeder Autor schreibt automatisch
in einem "Lyrischen Ich"
oder einem "Authentischen Ich"...

Bei manch einem Autor merkt bzw. weiß man dies
mit der Zeit,
aber nicht bei allen...

Das "Lyrisches Ich",
und wieviel steckt vom "Authentischen Ich"
in diesem?

Jörg

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Kommentare zu diesem Text

janna (61)
(11.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Hallio Janna,

ich danke Dir sehr für Deine erklärende Antwort.

Darf ich es dann so verstehen, dass ein "Lyrisches Ich" letztendlich vergleichbar ist mit einem Schauspieler, der in eine Rolle schlüpft?

Ganz liebe Grüße
Jörg
janna (61) antwortete darauf am 11.07.10:
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 11.07.10:
Hallio Janna,

bei Dir weiß ich es auch, und es war mir klar, dass Du ein lyrisches Ich hier verwendest. Letztendlich ist die Aussage in einem Text/Gedicht entscheidend, und nicht ob ein "lyrisches-" oder "authentisches"- Ich verwendet wird.

PS: Ich gebe zu, dass ich Texte, die aus einem authentischen Ich heraus geschrieben werden, bevorzuge.

Ganz liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 11.07.2010)
janna (61) äußerte darauf am 11.07.10:
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frauenfeder (49) ergänzte dazu am 11.07.10:
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
@ Janna,

es ist dann natürlich eine berechtigte Frage, was ein Autor dem Leser damit rüberbringen will, wenn er als Bemerkung schreibt "authentisch". Es kann aber eine ganz einfache Erklärung hierfür geben: Der Autor verwendet sonst oft ein "LyrI" und bekundet dann, dass er es diesmal nicht tat. Oder aber ein Autor hat das Gefühl, man könnte es bei seinen Texten sonst nicht unterscheiden, welches "Ich" im Text verwendet wird. Oder es steckt eine andere Motivation/ein anderer Grund dahinter. Vielleicht sollte man den betreffenden Autor dann einfach fragen.

Letztendlich ist der Inhalt, die Form, die Ausdrucksstärke und was der Autor mit seinen Texten zum Leser hin transportiert und bei diesem auslöst wichtig und entscheidend.

Ich denke, KV zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus, und dies bereichert dieses Forum.

Ich danke Dir sehr für Deine ehrliche Meinung.

Ganz liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 11.07.2010)

 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Guten Morgen frauenfeder,

ich danke Dir sehr für den Link, der mich manches nun etwas klarer sehen läßt.

Unabhängig von einem "LrischIch" und einem "AuthentischenIch" sind in einem Text von einem Autor mal mehr mal weniger Anteile von dessen Persönlichkeit enthalten.

Wichtig ist, was der Autor dem Leser mit seinem Werk als Botschaft rüberbringen möchte. Ein Autor kann beim Verfassen seines Textes etwas ganz anderes im Kopf haben, als es später der Leser in den Text hineininterpretiert. Ich denke auch, dass man über Kommentare und Antworten auf ebensolche manches über den Autor erfahren kann.

Ein Autor, der biografische Texte schreibt, muß sich von vornherein im Klaren darüber sein, dass er sich auch mit Kritik auseinandersetzen muß, jedoch diese nicht zwangsläufig mit der Person, sondern mit dem Text zu tun hat. Dies sollte ein Autor trennen können.

Ich danke Dir sehr für Deine Meinung.

Ganz liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 11.07.2010)

 Dieter Wal (11.07.10)
Für mich ist das lyrI eine Faustregel als Kommentator, nach der ich, wo ein Autor in der ersten Person Singular schreibt, grundsätzlich davon ausgehe, dass es sich hier um Literatur handelt und um kein Tagebuch.

Das dient einer tendenziellen Versachlichung und Entpersonalisierung von Ich-Texten, damit man, ohne den Autoren persönlich auf die Füße zu treten, über solche Texte diskutieren kann.

Das lyrI ist ein Hilfskonstrukt.
(Kommentar korrigiert am 11.07.2010)

 Momo meinte dazu am 11.07.10:
Hier möchte ich mich weitgehend anschließen, was das Hilfskonstrukt zur Versachlichung und Entpersonalisierung angeht, um aus einer objektiveren Sicht über einen Text sprechen zu können.

Grundsätzlich meine ich, dass das LyrIch nicht völlig abgespalten vom Autoren zu sehen ist, denn es sind ja seine Gedanken und Phantasien, die er zu Papier bringt, in dem Moment des Schreibens.
Inwieweit diese dann qualitativ zu werten sind, ob sie mit Effekten arbeiten, ob sie eine tiefere Ebene berühren oder auch nur ihr Leben transparenter machen wollen, ist vom handwerklichen Können und der Motivation abhängig, mit der jemand schreibt und veröffentlicht.

L.G. Momo

 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
@ Araki,

das LyrischIch dient der Entpersonalisierung, dennoch glaube ich, dass mal mehr mal weniger, das AuthentischeIch in diesem entpersonalisiertem Ich mit hinein spielt.

@ Momo,

ich denke auch, dass das LyrischIch nicht völlig vom authentischen Ich abgespalten werden kann, denn die Gedanken des Autors sind etwas Persönliches, und jeder Autor verfügt über eine persönliche Motivation, warum er einen Text so verfasste wie er es tat.

Ich danke Dir sehr.

Ganz liebe Grüße
Jörg
chichi† (80)
(11.07.10)
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 sensibelchen13 meinte dazu am 11.07.10:
ja, da möchte ich mich Chichi, anschließen.
Lieben Gruß
Helga

 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Hallio Gerda und Helga,

da bin ich ganz Eurer Meinung.

Ich danke Euch sehr.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Sylvia (11.07.10)
Huhu Jörg,

es ist ok, reinweg nur zu schreiben, wie man es erfahren hat und optimal, es kenntlich zu machen.
Aber:
Schreiben ist eine Kunst, die auch ein Handwerk dazu erfordert.
Ein Schauspieler, ein Guter, muss in verschiedene Rollen schlüpfen, auch, wenn sie gar nicht so zu ihm passt. Eine Prägung des Eigenen kann man nicht ausschließen, aber zumindest einen Abstand wahren, der dann ermöglicht auch weiter zu kommen. Ein Fußballer ohne Ballgefühl wird wohl nicht weit kommen, wenn er keine Entwicklung mitmacht.
Nun hast du deinen Gedanken zum Thema Gedichte/Lyrik eingestellt. Da ich mich zur Zeit damit intensiv beschäftige, habe ich Einblicke gewonnen, die mich sehr erstaunen und mich erkennen lassen, wie viel Arbeit, Sensibilität, Einfühlungsvermögen und Gefühl zu diesem Handwerk gehört. Das LI/LyrDu ist für diese Kunst wichtig.

gerne an deinen Gedanken teilgenommen
lieben Gruß
Sylvia

 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Hallio Sylvia,

Schreiben ist wahrlich eine Kunst, und was sagt man über Kunst:

Über Kunst kann man streiten, jeder versteht etwas anderes unter dem Begriff der Kunst. Ein gewisses Handwerk ist mitunter erforderlich, dennoch verfügt KV hier über eine große Vielfalt, und wir sind alles Laien, und das ist auch gut so.

Jeder empfindet einen Text anders, liest diesen mit anderen Augen und interpretiert Verschiedenes in diesen hinein, und das ist auch gut so, denn wir sind alles Menschen, und zum Glück keine Roboter.

Ich danke Dir sehr für Deinen tiefsinnigen Kommentar.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Isaban (11.07.10)
Lieber Fuchsiberlin,

in meinen Augen ist dieser Text eine simple Frage, die man eigentlich in der Textwektstatt stellen oder in den Foren zur Diskussion stellen könnte. Daran können auch die seltsamen Versumbrüche nichts ändern, die anscheinend zumindest äußerlich eine Gedichtform vortäuschen sollen. Die meisten von uns wären wohl auf den Gedanken zu kommen, einfach mal im Net zu recherchieren und sich die Frage auf diese Weise selbst zu beantworten, anstatt damit möglichst viele Kommis zu erheischen..

LG, Isaban

 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Hallio Isaban,

dies hätte man durchaus tun können, doch wie viele lesen in der Textwerkstatt und in den Foren? Gäste können z.B gar nicht in diesen Foren lesen.

Die Versumbrüche sollen kein Gedicht "vortäuschen" (Wie kommst Du auf diesen Gedanken?), sondern dienen einzig und allein der besseren Lesbarkeit. Zumal ich diesen Text in das Genre "Gedanke" einordnete und nicht in das des "Gedichts". Somit täusche ich in dem Sinne kein Gedicht vor.

Ich wollte mir diese Frage via Internet nicht selbst beantworten, sondern dazu Meinungen hören, wie manch einer darüber denkt.

Ich finds schade, dass Du mir unterstellst, dass ich "viele Kommentare erheischen wollte". Nun gut dies ist Dein persönlicher Eindruck, was meinen Text anbelangt, den ich respektiere. Jedoch wäre manchmal, um Klarheit zu gewinnen, eine Nachfrage an den Autor sinnvoller, als Vermutungen anzustellen.

Ganz liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 11.07.2010)
Gitana (41)
(11.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Ich danke Dir ganz lieb, liebe Gitana.

Manches ist wie es ist...

Ganz liebe Grüße
Jörg
SigrunAl-Badri (50)
(11.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Liebe Sigrun,

ich danke Dir ganz lieb.

Keine Sorge, aus der Luft gegriffene Unterstellungen werden in meinem Denkzentrum nicht gespeichert, sondern gedanklich entsorgt.

Ich denke auch, dass es fühlbar ist, wenn ein Autor seinen Text mit Herzblut schrieb.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Kontrastspiegelung (11.07.10)
Ist es manchmal nicht besser sich die Frage nicht zu stellen?
Und einfach lesen.
Im realen Leben, mit Menschen die man persönlich kennt, kann man sich die frage stellen/weisst es schon.
aber wie ist es mit virtuellen Menschen? Sie schreiben einfach drauf, wie sie es wollen, wegen der Anonymität, sind die gedanken frei und grenzenlos, so das man erst zwischen den zeilen lesen muss, wenn es möglich ist um das Lyrische "ich" zu unterscheiden.

mlg Konti

 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Vielleicht ist es so...Doch es tummeln sich im www. genug Nutzer, die die Anonymität auflösen, und sich im Netz einfach als den Menschen präsentieren, der sie auch im realen Leben sind.

Ganz liebe Grüße
Jörg
seelenliebe (52)
(11.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Liebe Anne,

ich danke Dir sehr für Deine ausführliche und offene Meinung. Respekt!
Ich bin ein dreiviertel Jahr nun dabei, und sehe auch gewisse Strömungen, und Gruppenbildungen, die sich in ihrem Gefüge voneinander sehr unterschieden.

Eine Gemeinschaft sollte sich immer, was ihr soziales Verhalten anbelangt, daran messen lassen, wie sie mit den Schwächsten in ihrer Gruppierung umgeht.

Daran kann dann auch gemessen werden wie stark Respekt, Toleranz und Hilfsbereitschaft in einer Gemeinschaft ausgeprägt sind.

Manches macht mich ehrlich gesagt sehr nachdenklich, aber tut mich nicht verwundern.

Menschen sind wie sie sind:
Geprägt durch ihre Kindheit, ihr Erlebtes, ihrem sozialen Umfeld etc.

Ganz liebe Abendgrüße, und ich schreibe weiterhin aus dem Bauchgefühl.
Jörg
asche.und.zimt (24)
(11.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.07.10:
Hallio Weltenwandler,

Ich danke Dir sehr für deine ehrlich-offenen Worte.

KV schrieb es sich auf die Fahnen, dass jede Art von Text hier veröffentlicht werden darf, sofern dieser nicht gegen bestehende Gesetze verstößt bzw. anderen bewußt böswillig einen Schaden zufügt.

Somit unterschiedet sich dieses Forum schon von anderen Literaturforen,
und stellt in meinen Augen kein "elitäres" Literaturforum dar, sondern ein Forum für Menschen wie Du und Ich.

Ich bemerke Strömungen, die mich nachdenklich machen, aber nicht verwundern tun.

Man könnte vielleicht auch mal einen Autor fragen, ehe man als Leser etwas total fehlinterpretiert. Auch durch Fragen lernt man einen Menschen kennen, denke ich.

Letztendlich sind wir alles Hobbyautoren, und eine gute Kritik zeichnet sich in meinen Augen dadurch aus, dass sie auch konkrete Verbesserungsvorschläge miteinbringt. Und auch etwas Positives hervorhebt, dies kann auch allein der Titel sein.

Mehr kann ich jetzt dazu nicht schreiben, entschuldige bitte.
Ich stimme Dir in vielem total zu.

Ganz liebe Grüße
Jörg
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