Wo ist sie hin, die unbeschwerte Jugend? Fiel sie mit dem letzten Blatt vom herbstlichen Baum? Du blickst noch immer in das selbe Gesicht und doch, es verwelkt sekündlich, wie das Laub auf den asphaltierten Wegen sinnlosen Bestrebens.
Oh wie oft hast Du gefleht im innersten, so zu sein wie die anderen, doch wusstest Du, es würde Dir rauben worauf Du so stolz warst – Deine strahlende Natürlichkeit. Wer dem Gleichschritt der Masse folgt, wird verblassen. Du bist nicht Schneewittchen im Glassarg, Du bist nicht unberührbar. Zwar Königin Deines Lebens, doch kindliche Kaiserin in Fantasien.
Wohin Du auch blickst, Du siehst nur die Amphoren düsterer Schönheit. In ihnen ruht das Geheimnis eines Lebens, das eingefroren, von makellosem Glanze, Dich all Deiner Einzigartigkeit beraubt. Doch Du willst ihre süßen Geheimnisse kosten, schmecken sie auch wie Rasierklingen auf Deiner Zunge und schneiden Dir die Zeit vom weißen Fleische.
Du willst das Antlitz einer Unsterblichkeit sein. Die Rose deren Duft jeden betört. Ewig strahlend. Ewig schön. Die Dornen sind spitz und dringen tief in Deinen Leib. Schmerz geht vorbei. Doch die Maske einer Illusion bleibt. Bis zur nächsten Spritzenkur.
(c)by Arcana Moon
Anmerkung von Mondsichel:
Ein Text zum Thema Botox.
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Kommentare zu diesem Text
SigrunAl-Badri (50)
(19.07.10)
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