Die Beerdigung

Gedanke zum Thema Tod

von  Seelenfresserin

Weißt du, wie es ist?
Wie es sich anfühlt, es schmerzt?
Wie es ist, seine Mutter zu beerdigen?
Weißt du, wie weh es tut?

Ich saß auf dieser Bank,
ein schönes Braun, so gemütlich...
Um mich herum ganz viele Bänke...
mit ganz vielen Menschen.

Neben mir meine Schwester.
Sie ist grade mal Zehn.
In ihrer Hand wunderschöne Blumen...
ihr Gesicht starr und abwesend.

Ihr steht schwarz nicht,
mir steht es auch nicht...
doch es steht für unsere Trauer,
unseren Schmerz und unser Leid.

Wie lauschten dem Priester,
doch wir hörten ihn nicht.
Er redete und redete,
doch was wir hörten, war nichts.

Wir spürten nur den Schmerz,
der sich in unser Herz bohrte.
Wir wollten uns krümmen, schreien,
doch was wir taten, wir weinten.

Blieben still sitzen und weinten.
Doch in uns starben wir tausend Tode.
Wir starben innerlich, doch wir leben...
auch als sie sie raus brachten...

Ich will schreien... ich will schreien,
ich will diesen Schmerz nicht mehr,
ich will sie wieder haben...
doch sie kommt nicht mehr wieder...

Der Weg zum Urnengrab,
er war furchtbar schwer.
Ich brach unter dieser Last beinahe...
ich wollte diesen Weg nicht gehen...

Zu viele Hände schüttelten die meine,
doch ich merkte nichts mehr.
Zu viele Menschen sagten: "Mein Beileid!"
doch ich höre nichts mehr...

Meine Gedanken waren nur bei dir...
Du hast uns verlassen, bist nicht mehr hier.
Ich will diesen endlosen Schmerz nicht mehr...
Ich will dich wiederhaben... doch es geht nicht...

Ich seh dein Grab und ich hasse mich...
das ich nur einen Gedanken habe:
Bitte... Bitte... ich will hier weg!
Ich will das nicht, ich will nichts sehen...

Zuhause... zwei Monate später.
Ich sehe dein Bild, ich seh dein Gesicht.
Der Schmerz ist sehr schlimm, immernoch...
doch ich weiß, dir gehts besser.. wo immer du auch bist.


Anmerkung von Seelenfresserin:

Irgendwie in Gedichtform geraten, so find ichs aber auch schöner... mir liegt es nicht, Texte oder Briefe zu schreiben... keine Ahnung warum.

glg Seele

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Kommentare zu diesem Text


 Fuchsiberlin (08.08.10)
Ohne viel Worte...Sehr berührend und sehr ergreifend geschrieben, und für jeden, der einen sehr geliebten Menschen zu Grabe trug, sehr gut nachzuempfinden...

Ganz liebe Grüße
Jörg
SigrunAl-Badri (50)
(08.08.10)
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 Dieter Wal (11.08.10)
Stark und unmittelbar. Bin jetzt 44 und hab immer noch beide Eltern. Bei jedem Besuch fürchte ich, es könnte der letzte gewesen sein. Kann dir diese Erfahrung glücklicherweise noch nicht aus eigener Erfahrung nachfühlen, aber kann es doch. Danke für deine Mitteilung dieser Gefühle, Erinnerungen und Gedanken durch dein wunderschönes Gedicht!

 irakulani (11.08.10)
Die meisten ,die schon einmal einen ihnen lieben Menschen verloren haben, könen diese gut beschriebene Traurigkeit, das Bewußtwerden, dass dies ein Abschied auf ewig ist, gut nachempfinden.

Du hast versucht den Schmerz, der unaussprechbar scheint, in Worte zu fassen. Das was viele empfinden, aber nur wenige formulieren können, hast du anschaulich und berührend in deinem Gedicht beschrieben. Danke.

Vielleicht hilft es dir - und anderen - den Schmerz besser zu ertragen.

L.G.
Ira
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