Die Nacht am Tag

Ein etwas älters Gedicht von mir:

Fern des Lichts regiert
die Nacht über den Tag.

Die gefühlte Dunkelheit lässt einen
jedes Geräusch umso intensiver wahrnehmen.

Die Empfindlichkeit erhält
eine neue Bedeutung.

Der Biß des Vampirs wird zum
schmerzhaften Ereignis.

In dem Haus der Gefühle wandern
die Gedanken ziel-und orientierungslos umher.

Das alte Fundament bebt:
Erinnerungsbeben verursachen Risse.

Bretter der Dielenböden knirschen,
gefühlte Bilder einer vergangenen Zeit
erleben eine Lebendigkeit.
Ein Kino ohne Zuschauerraum.

Ein stiller Schrei fegt durchs Haus.
Dieser prallt an den geschlossenen Fenstern ab.
Zerschmettert bleibt dieser am Boden liegen.

Bilder an den Wänden bewegen sich
zwischen einem schwarz-weiß-bunten-Spektrum.
Ich liebe Regenbögen
und hoffe auf das Leben der Liebe.

Die Dachziegel wandern
zum Ursprünglichen zurück,
Das Wasser der Tränen
kann ungehindert ins Haus fließen.

Durchnäßte Böden
werden zu stillen Erzählern.

Der Strom fällt aus,
in der Dunkelheit beginnt ein vorsichtiges Tasten,
um zum Hoffnungssicherungsschalter
zu gelangen.

Irgendwo im Haus, wie grotesk,
lädt eine ein Meter hohe sattgrüne Wiese
zum weichen und entspanndenden Schlummern ein,
Kraft auftanken ist angesagt.

Ein Nebel lässt nur erahnen,
wo sich der Ein- und Ausgang
der gefühlten Gedanken befindet.

Ein Lächeln verliert sich in der Unsichtbarkeit,
und die Hände greifen nach
dem Lichtschalter des Glaubens an das Morgen.

Die Lichter schlossen ihre Augen,.
doch die Hoffnung erlebt
die Geburt eines Sonnenstrahls.

Das dunkle Eis gefriert,
und der Angstpegel steigt.

Mit meinen Händen fange ich einen Sonnenstrahl auf,
um das Eis zum Schmelzen zu bringen.

Irgendwann werde ich im Haus tanzen,
wenn der erste Lichtstrahl meine Sinne berührt.

Jörg