Warum ich heimlich gehe ...

Sonett zum Thema Abschied

von  Kuschelmuschel

Warum ich heimlich gehe ...

Es war ein Sommer voller Zärtlichkeit,
so leicht und scheinbar ohne Ende.
Wir träumten uns an Südseestrände,
es gab nur “jetzt” und “morgen” schien uns weit.

Du denkst, für unser’n Abschied bliebe Zeit
und suchst im Schlaf noch meine Hände,
glaubst, dass ich mich bei dir befände,
bist für den letzten Schnitt noch nicht bereit.

Wenn du erwachst, bin ich gegangen,
bin nur Erinn’rung noch aus deinem Traum.
Warum ich heimlich ging, begreifst du kaum.

Du kannst im letzten Traum verweilen.
Doch ich kann ihn mit dir nicht teilen,
denn ich bin in der Wirklichkeit gefangen.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 Janoschkus (01.09.10)
vielleicht kann man sich ja ab und an wieder in diese nähe zurückträumen. gerne gelesen, dein sonett.
gruß janosch
Gitana (41) meinte dazu am 01.09.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch (01.09.10)
Schöner Kontrast zum "Beziehungsweise" gestern.

... den letzten Schnitt noch ...

statt des vom Leser erwarteten "Schritt" deutet sehr geglückt die Traumwelt des Gegenübers an. Ich würde "Wirklichkeit" im Schlussvers kursiv schreiben. In der Wirklichkeit gefangen, ja, guter Sprachwitz. V. 5 schließt regelgerecht mit Komma. Lothar
Miss_May_B. (45)
(23.09.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram