Die Vergangenheit im Heute: Zwischen Schmerz und Hoffnung

Gedicht zum Thema Seele

von  Fuchsiberlin

Das Licht wurde
vom schwarzen Gewand der Traurigkeit verschluckt.

Bild- und schmerzhafte Erinnerungen,
aus der Zeit der Vergangenheit kommend,
wurden zu gegenwärtigen gefräßigen Begleitern.

In den Haarspitzen
nistete sich die Angst ein.

Ohne Warnung erlebte das Ich
den Terror der Vampire
einer anderen und längst vergangenen Zeit.

Der Tag löste sich im Nichts auf.
Das Überleben begann.
Der Kampf gegen die gespürte Erinnerungen
wurde aufgenommen.

Jeder stille Schrei wurde gedämpft,
durch die Macht des seelisch-körperlichen Terrors.
Waaaaaaaauuuuuaaaaa, ein Schrei.

Die Stille verkroch sich
in den Fugen der stummen Mauer.

Irgendwann betrat die empfundene Leere den Raum,
und wurde zum kurzzeitigen Mitbewohner des Alltags.

Schritte lautlos, und dennoch zu laut für die Seele,
bewegten sich zum Haus der Traurigkeit.

Gefühle erstickten
am stummen Schrei der Angst,

Das in der Kindheit Erlebte
verfolgte das Ich bis in die Gegenwart.

Die Flucht in eine andere Welt der Zeit begann,
doch wer kann schon vor der eigenen Seele flüchten!?

Das schwarze Gewand kurzer Bildsequenzen
schluckte die innere Welt des Erlebens.

Das Gras der Hoffnung
dämpfte die vom Himmel abstürzende Verzweifelung.

Doch in den Momenten der gespürten Hoffnungslosigkeit
begann die Welt der gefühlten Gedanken ums Überleben zu kämpfen.

Albträume tauchten die Nacht
in eine Welt der Hölle ein.

Sonnenstrahlen verblassten,
das Licht wurde gesucht.

Es begann ein Taumeln in eine andere Dimension,
abseits der Zeit, fernab des Lebens.

Die von (psychologisch-) professionellen Helfern geöffnete Seele
offenbarte tiefe innere blutende Wunden.

Die Zeit der Wundheilung konnte nun beginnen,
doch die Zeit heilt nicht alle Wunden (vollständig).

Aber schon ein kleines Licht
wird zum Hoffnungsboten und stärkt den Willen zum Leben.

Die Hoffnung
wurde zum Lebenselixier.

Jörg S.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Ein älteres selbstverfasstes Gedicht.
Authentisch...Kein Lyrisch-Ich...
Vielen Menschen (er-) geht es so im Leben.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(08.09.10)
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 sensibelchen13 meinte dazu am 08.09.10:
Lieber Jörg, Du schreibst:
" Die Zeit der Wundheilung konnte nun beginnen,
doch die Zeit heilt nicht alle Wunden (vollständig)."

Selbst wenn, die Narben werden dich immer schmerzen.
Ich wünsch dir was,
Helga

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 08.09.10:
@ Chichi:

Liebe Gerda, ja, es war sehr sehr wichtig, dass ich mir professionelle Hilfe suchte. Und dies sollte jeder tun, der es nicht alleine schafft, es ist keine Schwäche.

Ich danke Dir sehr.

Ganz liebe Gute-Nacht-Grüße
Jörg

@sensibelchen13:

Liebe Helga,

da hast Du wahrlich recht mit, doch man kann es lernen, damit umzugehen.

Ganz liebe Gute-Nacht-Grüße
Jörg
SigrunAl-Badri (50)
(08.09.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 08.09.10:
Liebe Sigrun,

ja, sehr intensiver Seelenschmerz und dennoch eine große Hoffnung, zum Glück.

Es sind Welten, die man in der Grausamkeit kaum beschreiben kann, und die existieren und sehr viele Seelen tief verletzen und zerstören.

Ich danke Dir sehr.

Ganz liebe Gute-Nacht-Grüße
Jörg

 Feuervogel (08.09.10)
Lieber Jörg,

eine wahre Flut an Bildern und Eindrücken, die mich förmlich erschlagen. Ich finde weniger wäre mehr. Als Leser, der ich verstehe was du erzählst, kann ich oft nicht bis zum Schluss folgen. Ich finde, du hast etwas zu sagen, aber für mich ist das einfach überfrachtet...LG Ela

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 08.09.10:
Liebe Ela,

Du hast es sehr gut erkannt, ich neige manchmal dazu, für den einen oder anderen Leser, Gedichte mit Bildern und Emotionen zu überfrachten. Ich versuche, Gefühlen und Erlebtem ein Bild zu geben...

Ich danke Dir sehr.

Ganz liebe Gute-Nacht-Grüße
Jörg
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