Vorabbericht der Stiftung Warentest zum Thema: Verbrennung religiöser Werke

Satire zum Thema Religion

von  ViktorVanHynthersin

Berlin/Frankfurt/München

Wie soeben von der Stiftung Warentest bekannt gegeben wurde, sind aus aktuellem Anlass die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Themenkomplex: Verbrennung religiöser Werke abgeschlossen worden.

Untersucht wurden die Werke: Bibel, Koran, Thora und weiterer Standardwerke unterschiedlicher Religion und Weltanschauungen.

Kriterien waren u. a.:

- Handhabungskomfort vor der Verbrennung
- Entzündtemperatur (Flammpunkt)
- Flammverhalten
- Brennwert pro Seite
- Brenndauer pro Seite
- Rauchentwicklung
- Rückstände (toxische)
- Entsorgung der Rückstände
- Aufwand-Nutzen-Verhältnis

Zusammenfassend kann an dieser Stelle gesagt werden, dass keines der untersuchten Werke besser als mangelhaft (5) abschnitt.

Waren noch Flammpunkt, Brenndauer und Rauchentwicklung bei den einzelnen Werken höchst unterschiedlich, so näherten sie sich im Mittel wieder an. Beim Aufwand-Nutzen-Verhältnis schließlich wurde der Kommission klar, dass alle untersuchten Schriften wohl für vieles geeignet sind, aber nicht zur ideellen oder wirtschaftlichen Verbrennung.

Interessanter war hingegen eine zweite, zeitgleich gestartete Studie. Hier wurden der gleiche und ein erweiterter Kriterienkatalog zu Grunde gelegt. Untersucht wurde die Verbrennung der Gehirne von Personen, die die Verbrennung von religiösen Werken

- anordnen, verfügen
- durchführen
- unterstützen in jeglicher Form
- stillschweigend dulden

Vor und nach den Verbrennungsversuchen wurde die Gehirntätigkeit gemessen. Die notierten Ergebnisse können wegen der Geringfügigkeit vernachlässigt werden. Auch die Trocknung der Gehirne konnte entfallen, da sie ausnahmslos ausgetrocknet waren und einen steinkohleähnlichen Charakter hatten.

Das erstaunlichste am Ergebnis der Untersuchung war jedoch nicht, dass alle Gehirne ausgesprochen gut brannten (1,2), sondern, dass der Kosten-Nutzen-Aufwand überaus günstig ausfiel (1,3) und die Auswirkungen auf das Klima weltweit als sehr positiv (1,0) eingestuft werden kann.

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Kommentare zu diesem Text


 irakulani (10.09.10)
So sollte eine Satire sein! Eine Gratwanderung zwischen der Aberwitzigkeit der Realität und dem ad Absurdum führen derselben. Sehr gelungen, lieber Viktor. Gerne mehr davon!!!

L.G.
Ira
chichi† (80)
(10.09.10)
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 Didi.Costaire (10.09.10)
Eine gelungen Satire, Viktor, trocken im Ton und skurril im Inhalt, etwa so, wie das, was in der Realität gerade geschieht. An der herrlich formulierten Textstelle
... wurde die Gehirntätigkeit gemessen. Die notierten Ergebnisse können wegen der Geringfügigkeit vernachlässigt werden. Auch die Trocknung der Gehirne konnte entfallen, da sie ausnahmslos ausgetrocknet waren und einen steinkohleähnlichen Charakter hatten.
nähern sich Wirklichkeit und Satire am meisten einander an. Gut gemacht!
LG, Dirk
SigrunAl-Badri (50)
(10.09.10)
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argot (30) meinte dazu am 10.09.10:
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argot (30)
(10.09.10)
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 Untergänger (11.09.10)
Sprachlich hast Du den Stil ganz gut hinbekommen.
Aber bei mir springt der Funke nicht über.

Vielleicht lugt der Mann mit dem Schild und dem banalen Slogan "heiligen Schriften verbrennen ist nicht gut!"
doch etwas zu eindeutig um die Ecke.

Ohne wäre es besser gewesen.

mömmel,
Alfons

P.S.: ich wünsche mir eine Welt - in der irgend so ein Depp in New York seinen Koran verbrennt und keiner bekommt's mit, weil's keinen interessiert.
Und in seinen Predigten sitzt er alleine da - genauso wie alle anderen die meinen man könnte Wahrheit auf Papier pressen.

 loslosch antwortete darauf am 16.09.10:
Einer der witzigsten Kommentare seit langem. Chapeau! Lo
supernova (51)
(11.09.10)
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Manu (56)
(22.09.10)
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Nuwanda (46)
(23.09.10)
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Apophis (46)
(01.10.10)
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Herr_Beil (49)
(23.10.10)
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