Traumprinz

Hermetisches Gedicht zum Thema Beziehung

von  Isaban

Auf seiner Hand trägt er ihr Ohr,
dem singt er zärtlichst Lügen vor,
die er, wenn er nicht bei ihr ist,
wie einen Heimatort vermisst.

Der bleiche Leib der blinden Frau
erhellt das schwarze Fenster.
Der Anzugmann trägt Neumondblau,
die Federn sträuben sich rauchgrau,

mit seinen Schuhen glänzt er
dem Sternenhimmel Konkurrenz.
Er weiß darum, weiß ganz genau,

was glänzt, ist stete Divergenz.
So singt er sich die Stirne rau
und Lieder für Gespenster.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

janna (61)
(16.09.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Lala meinte dazu am 16.09.10:
@janna
Beruhigend. Ich verstehe es auch nicht.
Gruß
Lala

 Didi.Costaire antwortete darauf am 16.09.10:
Schon die Überschrift ist nicht ohne. Ist ein "Traumpinz" nun ein verwunschener Prinz oder eine männliche Pinzette?

 Sylvia schrieb daraufhin am 16.09.10:
Also...ich will auch meinen Senf beitragen und ich bin zu dem Entschluß gekommen, dass es eine auseinanderstrebende Beziehung ist, die nur noch durch Selbstbetrug aufrecht erhalten wird oder durch nicht erkennen der Situation. Und die zweite Strophe wie ein Märchen (Dornröschen) wie stacheln....hm....schulterzuck

lg Sylvia

 Isaban äußerte darauf am 16.09.10:
Hallo, ihr Lieben!
Das erste, was ich grade getan habe, nachdem ich mich eingeloggt und eure Rückmeldungen gelesen hatte, war, aus dem "Gedicht" ein "hermetisches Gedicht" zu machen. ;)

@ Janna: Lala schrieb vor Kurzem: Gedichte erklären ist wie Witze erklären. Stimmt. Klar könnte ich meine Intentionen offenlegen, sehr viel sinnvoller fände ich es aber, wenn jeder Leser seine eigene Interpretation finden würde (wenn möglich eine, die man am Text belegen kann). Die meisten Gedichte kann man sich "erlesen", wie man auch ein Bild betrachten würde, Stück für Stück, Einzelheit für Einzelheit - wenn man denn will. Wenn's zu kryptisch erscheint: Schitte, dann habe ich die intendierten Inhalte wohl nicht so rübergebracht, wie ich es erhofft hatte.

Liebe Grüße,

Sabine

@ Lala: Ich bin da jetzt nicht ganz so beruhigt. ;)

Grüßle, S.

@ Didi: Was verunsichert dich da? Eine Politesse ist doch auch kein weiblicher Pullitesserich.

Noch'n Gruß,

Sabine

@ Sylvia: Ha, endlich! Ich muss gestehen, jetzt bin ich ein bissl beruhigter! :D Scheint also doch nicht sooo abgrundtief uninterpretierbar zu sein, wie die meisten Rückmeldungen befürchten lassen. Hab ausgesprochen herzlichen Dank für deine Rückmeldung!

Lieb grüßt

Sabine



@ Sylvia: Ah
(Antwort korrigiert am 16.09.2010)
janna (61) ergänzte dazu am 16.09.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire meinte dazu am 16.09.10:
Nach nochmaligem Hinsehen ist aus dem Pinzen ja doch noch ein Prinz geworden.

 Isaban meinte dazu am 16.09.10:
russisch.brot war so nett, mich auf den Tippfehler hinzuweisen. :)

 loslosch meinte dazu am 16.09.10:
Die Autorin liest erst pn und dann unsere Scherze. Zur Klarstellung: Dirk war der schnellste! Es bestand noch die Möglichkeit, auf Absicht zu erkennen. :) Lo

 Bergmann (16.09.10)
Frauenfantasienfrustrationsverse... ; - (
LG, Uli

 Lala meinte dazu am 16.09.10:
@Uli
Frauenfantasienfrustrationsfollmondfickomatfilosofiefassohnebodenfreudundfrohsinnsflasschebierferse? So etwa? Sehr gut erkannt.
Gruß
Lala

 Isaban meinte dazu am 16.09.10:
@ Uli: Nicht, dass ich den Unterhaltungswert deines Kommentars verkennen würde, lieber Uli, aber ab und an wäre es schon nett, wenn sich deine Interpretationen auf den Text beziehen und sich nicht auf das beschränken würden, was du der Autorin gerne unterjubeln würdest.

Text-ist-das-Geschriebene-Grüßle,

Sabine


@ Lala: So etwa. ;)

Donnerstagsgrüße,

Sabine

 loslosch (16.09.10)
Die Probleme beginnen mit der ersten Strophe: ... die Lügen wie einen Heimatort vermissen ...

Alsdann denke ich an die pöse Spinne, die Schwarze Witwe. Wird hier das kleinere Männchen nach der Paarung vernascht? Der Traumpinz schrumpft dann zu einem dunklen Hautpunkt, nur mit der Pinzette zu entfernen. Ein Albtrau. Lothar
janna (61) meinte dazu am 16.09.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Bergmann meinte dazu am 16.09.10:
... m

Der Prinz lügt halt gern, und das Mäuschen lässt sich gern belügen. Ich verweise auf meinen Kurzinterpretationsansatz: Frustration, Enttäuschung. Das verkürzte Sonett hat einen tieferen Kern, was sich auch formal andeutet.

 Lala (16.09.10)
@isaban

Rauchgrau? Rauchgrau ist das Silber? Ist rauchgrau eine rauchgraue Metapher für: Schweigen ist gold? Nein. Denn guckst Du   hier. Da fragt ein User namens Götti ob er seinen  RAV4 in rauchgrau oder silber beschaffen soll. So weit so uninteressant, aber gleichzeitig merkt Götti an, dass die Antwort auf diese Frage davon abhänge, ob silber oder rauchgrau, besser zu schwarzen Seitenscheiben ausschaut? Ja, leck mich am Arsch: das sind die schwarzen Fenster. Der Götti hat das LI von Isaban bleich gemacht und fährt sie in seinem Allradalptraum umher? Naja, okokok, das ist vielleicht ein bisschen zu gewagt. Denn ist Götti der Traumprinz? Oder Ulli? Oder ist Götti Ulli? Wohl nicht. Leider erfahre ich nichts über Handyvorlieben, von wegen Ohr auf Hand tragen, um Ulli als frustrationsauslösenden Traumprinzen überführen zu können. Schade, Aber eigentlich frage ich mich gerade welche Farbe der Anzug vom Kachelmann hat, denn der, nicht dieser RAV4 rauchgrau Ullirad Götti, schwebt mir gerade als Traumprinz und Beziehungslügenbaron vor meinem Kopfbrett herum. Vor lauter Rauch seh ich das Feuer nicht? OK. Verkackt.

Aber eines hab’ ich jetzt schwarz auf weiß: Frauen achten nicht als Erstes auf Hintern oder Figur, Frauen sind nicht Aschenbrödel, sondern der Aschenblödel ist das Brödel und verrät sich durch seine Schuhe. Schuhe sind der Schlüssel – aber nicht zu diesem Gedicht. Sonst schon.

Gruß vom

Blödel.

 Isaban meinte dazu am 16.09.10:
Tragischer Fall von Google hilf nicht immer, würde ich sagen. :D
Mach dir nix draus. Und die Antwort ist ganz klar: rauchgrau.
Wer will schon am frühen Morgen in ne vierrädrige Quasselmaschine steigen? ;)

Mach dir noch nen schönen Abend.
Liebe Grüße,

Sabine
Dolphilia (48)
(20.09.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Dolphilia (48)
(30.09.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban meinte dazu am 30.09.10:
Nee, gar nicht daneben, Frau Buntschnucke!
Zum Schluss: Das Ende greift noch einmal den Anfang auf, greift noch einmal das Singen der zärtlichen Lügen auf und die Probleme, die so ein "Rollenspiel" mit sich bringt. Seine Schuhe glänzen dem Sternenhimmel Konkurrenz, aber der "Traumprinz" weiß, auch das ist nicht echt, ist nur ein Übertünchen der Divergenz, des Auseinanderbewegens. Nu aber genug aus dem Nähkästchen geplaudert, deine Interpretation ist so klasse, ich muss mich erstmal von meiner minutiösen Sprachlosigkeit erholen. :D
Hab allerherzlichsten Dank, du!

Liebe Grüße,

Sabine
Dolphilia (48) meinte dazu am 01.10.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
janna (61) meinte dazu am 01.10.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram