Halluzination

Experimenteller Text zum Thema Halluzination

von  Jorge

Ich stand inmitten weißer Berge
die Felsen sahn gewaltig aus.
Wir Menschen sind hier wie die Zwerge.
Ich fühlte mich, wie eine Maus.

Ich kraxelte behutsam weiter,
sah nur nach unten, nicht nach vorn,
da hielt vor mir ein goldner Reiter,
er war mit blauem Blut gebor`n.

Er hob mich hoch mit leichter Hand
platzierte mich auf seinem Pferd
das trabte nun durch weichen Sand
ich fand den Ritt gar nicht verkehrt.

Ein kurzer Weg zur Burg wards nur
Ich aß mich satt,
sah auf die Uhr
die Uhr war platt.

Es gab kein Zifferblatt
nur Sternenleuchten
und bunte Schnuppen fleuchten
an meinem Aug vorbei.

Der Ohnmacht nah
gewahrt ich eine schöne Fee
sie trug ihr Haar
wie einen Reif aus Schnee.

Ihr Kleid war blau
die Nase rot.
Ich griff zur Frau
doch sie war tot.


Anmerkung von Jorge:

Der Hausarzt sprach von einer halluzinativen Störung durch temporäre Überhitzung meines vegetativen Nervensystems.
Er verschrieb mir eine Winterkur im Schatten. Oder hatte er „mit Schatten“ gesagt.
Beim nächsten Mal werde ich aufmerksamer zuhören.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (23.09.10)
Schade! LG

 Jorge meinte dazu am 23.09.10:
Leider keine Kur
LG
chichi† (80)
(23.09.10)
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 Jorge antwortete darauf am 23.09.10:
Ja, eine etwas andere Stimmung als gewöhnlich an den Wochentagen.
Danke Gerda für die Empfehlung
LG Jorge
seelenliebe (52)
(23.09.10)
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 Jorge schrieb daraufhin am 23.09.10:
Anne, der hat keine Adresse. Der kommt zweimal in der Woche zum Hausbesuch und öffnet seine Doktortasche (Stroh 80%) und dann plaudern wir übers Leben.

 tueichler (23.09.10)
Gefällt mir sehr gut. Für mich startet das so lyrisch und endet dann doch traurig-profan.
Aber der Arzt ist gut. Kur mit Schatten. Hat den Vorteil, dass man den Kurschatten anstrahlen (macht man ja gern mal) kann und - er ist dann immer noch da. Und außerdem ist er meistens auch noch im Dunkeln greifbar, da tun sich andere Schatten schon schwer.
Und man kann drüber springen (wenn man das will)!

Schöne Grüße,

Tom :)

 Jorge äußerte darauf am 23.09.10:
Vielen Dank Tom. Auch für das Aufspüren des gewollten Bruchs nach der 1. Strophe. Ich wollte und konnte das Ende dann nur noch juxig gestalten.
LG Jorge

 Didi.Costaire (23.09.10)
Lieber Jorge,
dein zwölfter Vers regt mich an, eine Variante hinzuzufügen:
Ich fand den Witt gar nicht verkehrt!
Ein flott gereimtes und unterhaltsames Gedicht!
LG, Dirk

 Jorge ergänzte dazu am 23.09.10:
Wenn Witt große Assoziationen auslösen würde, tauschte ich ihn gegen den Ritt. So aber verbleibt mir dir zu danken für die freundlichen Attribute flott und unterhaltsam.
LG, Jorge

 Didi.Costaire meinte dazu am 24.09.10:
Der gute Joachim trabt ja bereits in V 7 durch die Gegend.
War nur eine Spielerei damit, kein Änderungsvorschlag.
LG, Dirk

 Jorge meinte dazu am 24.09.10:
Jetzt erst verstehe ich deinen Gedanken. Ich habe ihn mir gegoogelt oder mit Youtube ins Zimmergeholt, deinen Joachim Witt und seinen Goldenen Reiter.
Niemals zuvor hörte ich selbigen. Diese Welle ist an mir vorbeigeschwappt.
Begeistern konnte er mich mit seinen verruckten Bewegungen auf der Bühne überdies nicht. Aber so lernt man mit einem klitzekleinen Link ein ganze Musikrichtung besser verstehen. LG Jorge
JowennaHolunder (59)
(24.09.10)
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 Jorge meinte dazu am 24.09.10:
Danke Wally für dein Reinlesen und die Empfehlung.
LG Jorge
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