worte -- gestern fiel der herbst ein (Oktoberlied)

Gedicht zum Thema Entwicklung(en)

von  wechselwort

gestern fiel der herbst ein
mit voller wucht und ohne vorwarnung
ich habe es nur daran gemerkt
dass mir der atem stockte
und du diesen blauen pulli trugst
plötzlich kamen die worte zurück
mit den kühlen nächten
und der frühen dunkelheit
wir summten noch sommerlieder
ich ging ins musikautomatenmuseum
und beobachtete die sich bewegenden figuren
ballerinen bären löwen und ungeheuer
spielende kinder
schiffschaukeln auf alten jahrmarktsszenen
im glas einer vitrine spiegelte sich dein blauer pulli
ich drehte mich um
wir haben uns lange in die augen geschaut
die musik verstummte
die ballerina stand still
/ich werde mich an den herbst gewöhnen
und an die worte/


Anmerkung von wechselwort:

© w.m. (mmazzurro)

inspiriert

Du hast einmal gesagt, dass dir der Herbst die liebste Jahreszeit sei.

aus "Woran ich mich erinnere", 2010

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (20.03.11)
Erotik und Bilder von Musikautomaten. Ein Herbstgedicht, das fast völlig ohne die "klass. Herbstbilder" der Natur auskommt. Wuchtiger Einstieg, überzeugende Durchführung. Warum gewöhnt sich das lyrI erst an Worte? Mir die einzig unklare Stelle.
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