Wir können doch Fremde bleiben, zwischen allem was war und all dem was nie werden wird.

Tagebuch zum Thema Abschied

von  SunnySchwanbeck

Es ist kälter geworden, kein T-shirt Wetter mehr und irgendwie ist alles gegen mich was die Kälte vertreiben könnte. Selbst mein Körnerkissen hat ein Loch, das ich nicht zu stopfen weiß, also flicke ich es mit alten Erinnerungen und kühlen Nächten in Zigarettenrauch. Abey hey, Romeo oh Romeo, warum nur, Romeo?
Hör auf zu lachen, will ich dir zu schreien, weil du es immer tatest. Mich belächeln und durch mein Haar streifen. Sogar in den Nächten die ich doch immer damit verbracht hatte mit zittrigen Händen deine Nummer zu wählen, erinnerst du dich noch? Die Stunden mit mir und deinen alten Platten, unseren Diskussionen über Gott und die Welt.

„Gott ist schon längst weg.“ sagtest du und klammertest dich an süße Melancholie, zwischen leiser Musik.
„Manche Menschen glauben aber an Gott,“ sagte ich.
„Und ich, ich glaube eben an uns.“
„Und die Welt!“ Sagteste du, mit deinem Gewittergrolllachen. „Die Welt wurde platt gemacht, von uns, von allem, von jeder kleinen Lüge. Was bleibt ist eine Scheibe.“
„Leg sie auf.“ bat ich.
Doch du lachtest nur,
„Wer die Musik nicht hört, Küken. Der hält die Tanzenden für verrückt.“

Küken lernen irgendwann zu fliegen, ohne Stützräder und väterliche, bedächtige Hände, die nicht mehr sind. Doch deine Erzählstimme war mir so oft Gutenachtgeschichte, Romeo.
Und manche Küken wollen vielleicht lieber Schwäne werden.

Es ging mir besser wenn ich wusste dass du mein Atmen hörst, denn du warst so oft heilender Arzt und ich, ich war mehr die verrückte, kaputte Patientin die sich an deinen weißen Kittel klammerte, um ein bisschen Reinheit ab zu bekommen und ein bisschen Verlorenheit ab zu streifen, doch du konntest mich tragen, mich und meine Fehler, die wie heißes Pech mein Herz überzogen hatten. Du warst es, der es halten konnte.
Darling, du warst heldenhaft, in allem was du sagtest und auch so meintest, in jeder Frage wie es mir geht, denn du wolltest es wirklich wissen.

Aber irgendwie sind wir verloren. Haben verloren. Uns, und alles darum.
Keine blauen Jeans mehr und weiße T-shirts, sondern Trauerkluft, weil jede Nacht ohne dein da-sein irgendwie bricht.
Sogar ich werde Asche, zwischen Philipp Poisel und schnulzigen Serien die mich zum weinen bringen, weil das was die Tränen zurück hielt, nicht mehr ist.

Meine Zigaretten widern mich an, du hattest sie mir geschenkt mit Worten auf den Lippen die Zigaretten rutschen und schließlich fallen lassen.
„Lass das, Liebes. Es passt doch nicht zu dir und deinem Lachen.“
Doch du hattest Recht, bei jedem Zug ziehen feine Risse durch mein Lachen, schrauben sich die Kehle entlang und zerreißen etwas pochendes, was du einmal zu halten wusstest.
Darling, du drücktest zu.

„Küken, gebrochene Herzen schlagen weiter, und sie schlagen sich gut, glaub mir.“
Ich log mit meiner bloßen Hand in deiner, doch wir machten uns nichts draus. Liefen weiter, die Hände ums Herz gedrückt, die Patientenakten und Kittel verbrannt, wir waren das was man heldenhaft nennt. Denn wir waren gebrochen.
„Ja, ich weiß. Gebrochene Herzen tun weh’ aber sie machen stark, Romeo.“


Anmerkung von SunnySchwanbeck:

but only loves virginias heart.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (17.10.10)
Ich mag das. Ich mag eintauchen in diese Gefühlsdichte zwischen Melancholie, Coolness und Galgenhumor. Ich mag Deine Sprache. Ich mag die Szenen, die Du malst. Und ich staune, dass eine junge Frau Deines Alters diese Intensität zaubern kann.

Was ich nicht mag: Der Text ist ein wenig hingeschlampert in Sachen Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik. Das hat er nicht verdient. Und Du kannst das besser, ganz sicher!

Liebe Grüße, Ira

 SunnySchwanbeck meinte dazu am 20.10.10:
ich danke dir, ebenso für kritik wie für das lob, werd' das ganze wohl noch einmal überarbeiten.

kuss mit sonne,
sunny.

 Unbegabt (17.10.10)
Will jetzt gar nicht viel sagen bzw. schreiben. Du sitzt neben mir IND ich bin glücklich, du hoffentlich auch. Ich liebe dich und du bist einfach die beste, auf der ganzen welt. :)

 SunnySchwanbeck antwortete darauf am 20.10.10:
bookishasearlgrey (29)
(19.10.10)
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 SunnySchwanbeck schrieb daraufhin am 20.10.10:
oh, ich danke dir, für gezogenen hut und deine netten worte die mich wirklich schlucken lassen.

"eine geschichte die viel grüßer sein könnte"

fortsetzungen? oder einfach detailreichere dialoge?

kuss mit sonne,
sunny.
bookishasearlgrey (29) äußerte darauf am 20.10.10:
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