Gedanke zum Beten

Satire zum Thema Lebenseinstellung

von  loslosch

Qui nescit orare, pergat ad mare (Walther von Chatillon, 1135 bis 1201; Proverbia sententiaeque). Wer nicht beten kann, gehe ans Meer.

Der Satz ist mehrdeutig. Ein gläubiger Mensch wie auch ein Pantheist lesen heraus: Dort am Meer bewundere und verherrliche ich Gottes Schöpfung und lausche dem Meer, wie es rauscht und gischtet und schäumt. Der Agnostiker: Ich genieße das Tosen der Wellen und das Schauspiel der Brandung und entspanne mich. Der erfolgsverwöhnte Politiker schließlich hört heraus den nie enden wollenden Applaus seiner Zuhörer.

Ich weiß von einem ehemaligen Ministerpräsidenten, der jahrein, jahraus dicht am tosenden Gebirgsbach seinen Sommerurlaub im schönen Tirol verbrachte. Mein Geräuschtest an Ort und Stelle des Gastzimmers Jahre später ergab: Unglaublich hoher Geräuschpegel mit natürlichen, kaum wahrnehmbaren Schwankungen, dabei keineswegs monoton. Eigene stille Fürbitten wären möglich, auf die Phonzahl des gesprochenen Wortes käme es dabei nicht mehr an.


Anmerkung von loslosch:

Welcher bundesdeutsche MP? Kleiner Tipp: Der einzige MP, der in zwei Bundesländern nacheinander sein Amt ausübte.

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Kommentare zu diesem Text

Christianna (49)
(19.10.10)
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Christianna (49) meinte dazu am 19.10.10:
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 loslosch antwortete darauf am 19.10.10:
Ja, der Römer reimte. Grade hab ich ein "geniales" Verslein gebaut:

Kann Mann und Frau nicht beten mehr,
so solln sie gehn ans laute Meer.
Auch in den Bergen wohnt der Herr. Lo
(Antwort korrigiert am 19.10.2010)

 Didi.Costaire (19.10.10)
Der Blick und das Lauschen aus der Vogelpespektive wollen gut recherchiert sein.
LG, Dirk

 loslosch schrieb daraufhin am 19.10.10:
Nur mit der Vogelsperpektive (Vorsicht, Absicht!) komm ich nicht klar. Ich meine nicht den belanglosen Vertipper, sondern den Gedanken, Dirk. Lo

 Didi.Costaire äußerte darauf am 19.10.10:
An Hansi hatte ich nicht gedacht.
(Der war schon in Bayern chancenlos.)
Mein Vertipper geschah unabsichtlich.
LG, Dirk

 loslosch ergänzte dazu am 19.10.10:
O Shit, Frau Schmitt. Du meintest die Vogel-Perspektive. Der andere aber war in jungen Jahren bei den Bayern in München sehr erfolgreich. Meine Frage war ja sowas von einfach. Alles in echt, nichts davon erfunden. Danke für Deine losen Worte, Dirk. Lo
Graeculus (69)
(26.04.18)
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