Am Ende

Prosagedicht zum Thema Gewissen

von  Alazán

Am Ende klaue ich dir noch die Socken. Sie sehen meinen erschreckend ähnlich. Das wäre nur fair. Schließlich hast du, ein gutes Stück, von meiner Seele genascht. Und zwar ein gutes Stück, in dem das Passwort für die Wächter schlief, die beiden, mit den Schwertern aus dem echten Feuer.

Es war kein Turmerlebnis, als ich merkte: Ich bin ein Epikurensohn und mein Vater, der wäre stolz. Aus zahlreichen Nächten wurden zahllose. Der Alltag aller alten Tage rannte nackig über die Wiese. Das Geld habe ich verliebt und die Liebe habe ich versoffen. Dich hat es getroffen.

Mein Gewissen: Das einzige, was mir niemand nehmen kann. Außer ich mir selbst.

Der Wirt nimmt für sein Lächeln Geld. Viel wäre jetzt vielleicht zu viel gesagt. Aber nun kann ich nicht einmal mehr selbst mir in die Augen sehen. Und Blindheit macht Liebe. Ich vergesse, dass wir uns vergessen haben. Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben.

Aber sie mich. Es waren nur wenige Bilder vom Schreibtisch zu nehmen. Das Leben geht weiter, doch ich komm nicht ganz mit; versuche, dem Lebensweg ein bisschen aus dem Weg zu gehen. Das Leben hat uns hart gemacht; die Kunst war‘s, weich zu bleiben.

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Kommentare zu diesem Text

faraway (29)
(29.10.10)
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SchwarzeWolke90 (21) meinte dazu am 02.11.10:
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 AZU20 antwortete darauf am 05.12.10:
Stimmt. LG
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