wer bist du?

Gedicht zum Thema Vergessen

von  Perry

all unser streben, sehnen endet,
sobald die schrift kleiner wird,
sich gar ins papier zurückzieht.

wer will schon in büchern lesen,
die in geheimschrift verfasst sind,
sich letztlich als märchen entpuppen.

doch noch gründet unvergessenes
in aufklarenden seen, dann lachen wir
über unerwartetes anglerglück.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (26.02.11)
Hallo Manfred,

wenn die kognitiven Fähigkeiten nachlassen, nicht mehr nachvollziehbar sind und lediglich das Langzeitgedächtnis noch Blicke zurück in gelebtes Leben ermöglicht... da ist Demenz wohl nicht mehr weit. So zumindest erschließen sich mir die Bilder, die du hier zeichnest.

Lediglich die Perspektive bleibt für mich ein wenig im Dunklen.
wer bist du?
ist Titel und ist Frage. Und ich frage mich: Wer fragt wen?
Ich sehe ein „du“, ich sehe ein „wir“. Was ich vermisse, ist das „ich“ von „wir“. Denn auch ein dementes „Ich“ verschwindet ja nicht, es ist nur ein anderes als das ehemals funktionierende, vertraute „Ich“. Aber vielleicht gucke ich nur zu schräg.

Liebe Grüße, Ira

 Perry meinte dazu am 26.02.11:
Hallo Ira,
danke für dein Hinterfragen. Ja es geht um das Nachlassen der Sinne bis hin zur Demenz.
Der Titel ist eher retorische gemeint. Das LI unterhält sich mit dem dementen LD und freut sich über jeden Moment des noch aufflackernden Erinnerns.
LG
Manfred
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