Bitternis

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Wir haben keine Worte in den Sanduhren,
die um Verzeihung bitten,
wir haben keine Tränen mehr,
für alle die den Tod gelitten -
die Schlachtfelder der Welt,
jeden Tag, jede Stunde
in unser Herz geschickt,
nichts bleibt verdeckt,
offen liegt die Wunde der Zeit,
die das Schicksal fraß -
in tiefen schwarzen Tönen rollt der Segen
vergangener Taten durch den Augenblick,
der sich dehnt und streckt,
um nach den Früchten zu greifen,
aus verborgenem Garten,
der einst das Paradies,
der Töne Reiz im Wort
ist längst verschollen,
kein Lachen baut den Frieden auf,
der sich in Wurzeln des Vergessens grub -
die weiße Taube, flügellahm,
wird langsam gräulich,
der Nachtwind trägt die Seele fort
und jeder, der die Qual gelitten,
und um Liebe gestritten,
die aufgebaut auf Lug und Trug -
kein Richter, der nun richten muss,
der Weltenlenker mit Verdruss
im Widerschein des Tags,
das rechte Maß der Erde vergaß.

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(12.12.10)
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 Georg Maria Wilke meinte dazu am 12.12.10:
Hallo Anne, ich hoffe, dass Nachdenklichkeit nicht nur betrübt, sondern den
Blickwinkel ein bißchen verschieben kann.
Noch einen schönen dritten Advent
Georg Maria
seelenliebe (52) antwortete darauf am 12.12.10:
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 ZornDerFinsternis (12.12.10)
Woooow... das ist unglaublich in Worte gefasst worden.
Es verschlägt mir die Sprache. Sehr tief beeindruckt und getroffen.
Wundervolle Zeilen.
LG in deinen Adventssonntag.
Anni

 Georg Maria Wilke schrieb daraufhin am 12.12.10:
Danke für dein Woooow...und die positive Aufnahme.
Liebe Grüße Georg Maria
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