Wortgeist

Kurzprosa zum Thema Schreiben

von  KayGanahl

Heute schreibe ich von einem meiner Freunde, sein Name ist Wortgeist. Wer kennt ihn? Ich kenne ihn jedenfalls. Freund Wortgeist ist nicht menschlich und nicht göttlich, auch nicht tierisch. Als Geist ist er immer im Wort einer jeden Sprache der Welt zu Hause. Das Wort ist sein Haus! Seine geistige Wort-Welt ist, obwohl ins Haus verbannt, riesengroß und winzig zugleich. Da er ganz Geist ist, ist er unsichtbar, kann sich aber materialisieren, nur braucht er dazu des Kreativen individuelles Bewusstsein, in welches er sich in seiner spirituellen Ganzheit völlig verlagern kann, sofern der Kreative recht gute Werke schöpft.
Dann steht er vor dem Kreativen auf. Selbst in diesem Augenblick ist er Geist. Aber er kann zum Kreativen sprechen. Es ist dies die innere Zwiesprache des Kreativen, der als Schriftsteller Werke schaffen will und schaffen wird. Voller Willenskraft. Voller Leben. Immer mit Zielen. Der Wortgeist macht den Kreativen zum Schöpfer alles dessen, was er unbedingt schöpfen will.
Was für ein Geist! Man darf ihn "beim Wort nehmen". Was für ein Unterstützer des Schriftstellers!

Leider ... augenblicklich meine ich, dass ich seiner verlustig gegangen bin. Es könnte sein, dass der Wortgeist für ein paar Stunden Urlaub von mir macht. Vielleicht ist er in einem anderen, neuen Schriftsteller, der sich eifrig bemüht.
Wo bist du, Geist? - ... ich habe eines meiner Bücher aufgeschlagen. Er ist nicht auf dieser Seite, nicht auf der anderen. Seite für Seite muss ich nach ihm suchen. Ich fürchte, dass er vor mir geflüchtet ist. Das muss doch nicht sein! Es ist sehr bedauerlich, denn ich liebe ihn so sehr. Seine kleine große Welt ist ganz und gar meine Welt.(FIKTIVES WERK)

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