Massengrab

Alltagsgedicht zum Thema Achtung/Missachtung

von  Harmmaus

Massengrab

Alles ist dunkel, wir warten auf das Licht
doch es wird kühler und die Sonne erreicht uns nicht. Sie kann nicht durch die Erde so tief, wie wir liegen, ohne Hoffnung, dass sie uns erwärmen wird

Alles ist leblos, wo ist unser Leben, war es alles nur ein Traum oder schlechte Realität?
Wir liegen hier unten und wir frieren hier, eng angeschwollen und leicht blamiert, kann uns bitte jemand retten, der uns nicht nur voll lügt aus dem Massengrab, das wir uns selbst produzieren

Alles ist dreckig, wir warten auf  das Wasser, doch der Regen kommt nur als Schlamm zu uns, wir haben Durst und trinken diese eklige Brühe aus dem Ritzen, die der Sarg zulässt
Wir warten noch immer auf die Stunde des Tages und die Zeit, ja sie spielt hier unten gar nicht mit
Kommen wir nochmal raus, wir freuen uns auf's Leben und wenn nicht, haben wir doch eigentlich gut gelebt
Wir liegen hier unten und wir frieren hier, eng angeschwollen und leicht blamiert, kann uns bitte jemand retten, der uns nicht nur voll lügt aus dem Massengrab, das wir uns selbst produzieren und das wir nie bereit sind, zu demolieren, denn dann müssten wir uns eingestehen, dass wir selber schuldig sind

Immer tiefer dringt die Erde in unsere Seele ein und wir wissen nicht, warum und wieso, wir uns nicht befreien?

Kann uns jemand hören und sind wir schon allein?

Massengrab


Anmerkung von Harmmaus:

brandneu am 4.1.11 entstanden

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram