Depressiv im Herbst

Gedicht zum Thema Tod

von  Erebus

Die Kirsche ziert ein Mandarin,
und Falb die Birke, Isabell.
Im Apfel herrscht Limettengrün,
die Nebel ziehen, wischen schnell
zum Sterben blass ein Aquarell.

Mir ist nach Öl und Terpentin,
nach Farben, schwer und nicht pastell.
Wenn alle Dinge von mir fliehn,
dann sieht mein düstres Naturell
sein Spiegelbild im schwarzen Quell,

in dem des Lebens Frucht erschien
als Möglichkeit und optionell.
Kaum ist es wahr, schon muss es ziehn.
Und überall und generell
gewinnt der Tod das Scheinduell.

Mich stört der Welke Herrlichkeit.
Weil alles geht, was mich betört,
weil, was auch fruchtet in der Zeit,
was auch entsteht, dem Tod gehört.


© Erebus

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Kommentare zu diesem Text


 Blutmond_Sangaluno (20.01.11)
Ein tiefgründiger, fließender, Eindruck hinterlassender
Schluß eines melancholischen, traumartigen
Gedichts.
Mir gefällt's

Gruß
Sanga
ferris (40)
(25.08.18)
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