Okinawa

Text zum Thema Verantwortung

von  tueichler

Gerade sehe ich einen Bericht über Amerikaner, die bei Okinawa gekämpft hatten. Unglaublich, was diese Männer geleistet und erlebt haben. Viele Freunde und Bekannte habe sie verloren. Sie waren oft erst Teenager. Heute kommen den Männern Tränen in die Augen, wenn sie davon sprechen. Vielleicht haben sie die Tränen ein Leben lang in sich gehabt, keine Schwäche gezeigt. Nun, 60 Jahre später sind wenige am Leben noch, aber die die es noch gibt, können weinen.

Ohne Wertung der allgemeinen Vor- oder Urteile, was für Männer! Man kann nicht genug Hochachtung finden für die, die dem Schrecken ein Ende gemacht haben.
Nun vergleiche ich (Opa erzählt vom Krieg) wie meine Zeit in der Armee (NVA) gewesen ist. Wir wurden von den Vorgesetzten ja als dir kommenden Helden gefeiert. Wenn nur der Feind käme. Keiner hatte Ahnung. Nicht die Offiziere, nicht die Soldaten.
Natürlich gibt es die alten Geschichten, "Weißt Du noch, wie wir den Panzer ein- und ausgegraben haben"?

Alles Bullshit. Keiner der Offiziere hatte jemals einen Gedanken daran verschwendet, darüber nachzudenken, wie gut es ist, keinen Krieg zu haben.
Dann kommt noch einer und sagt Dir "Soldat, wenn Ihr Cousin aus dem Westen Ihre Mutter erschießen will, würden Sie schießen?".

Was für Arschlöcher.

Anders heute. Viele Jugendliche können sich eine Autorität nicht mehr vorstellen. Lala den ganzen Tag. Nicht dass ich für mich Okinawa wünsche. Um Gottes Willen nicht. Nicht dass ich zurück in die NVA wollte. Wie perfide junge Menschen zu indoktrinieren!

Aber. Vielleicht braucht manch ein Heranwachsender mal sowas wie Drill, damit er/sie sich der Verantwortung für andere bewußt werden.
Die Männer in Okinawa hatten keinen Vorteil davon, sich erschießen zu lassen. Sie hatten ein Gefühl, etwas für die anderen zu tun.

Wir brauchen kein Okinawa, aber endlich mal Jugendliche, die Verantwortung übernehmen wollen/müssen.

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Kommentare zu diesem Text

DerAutor (42)
(13.01.11)
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 tueichler meinte dazu am 13.01.11:
Nenee, keine Rotzblagen. Ich will's auch nicht schön reden. Aber wenn einer beim Militär war, dann lernt er schnell, dass alle darunter zu leiden haben, wenn es einer permanent zu Frühsport verpennt. Da wirkt dann Gruppendynamik oder so. Ich wurde mit 18 gezogen, da ist man sicher in dem Alter, wo einem alles auf den Zeiger geht, Autorität Mist ist und man selber alles beser weiß. Nach 18 Monaten hat man dann aber gelernt, dass man nicht nur für sich, sondern auch für andere Verantwortung übernehmen muss. Vielleicht ist das die Essenz.
:)
DerAutor (42) antwortete darauf am 13.01.11:
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Jack (33)
(13.01.11)
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