Der Eier-Trick

Groteske zum Thema Gesundheit

von  loslosch

Qui medice vivit, misere vivit (Walther von Chatillon, 1135 bis 1201; Proverbia sententiaeque). Wer gemäß der ärztlichen Anweisung lebt, lebt erbärmlich.

Lieber kurz und gut leben als lang, spartanisch und beschwerlich, so dachte eine Dame mittleren Alters. Die mehr beleibte als beliebte Domina hatte ihrem Hausarzt gebeichtet, sie verzehre allmorgendlich zum Frühstück zwei gekochte Hühnereier. Im Laufe des Tages nochmals schätzungsweise zwei, versteckt in Suppen, Pasteten, Kuchen u. dgl. Der besagte Medikus riet ihr, auch in Ansehung des hohen Cholesterinspiegels, dringend dazu, die morgendliche Eier-Ration zu halbieren. Da die Dame christlich erzogen war und zur Ehrlichkeit neigte, kaufte sie fortan die begehrte Ware in einem Eier-Spezial-Shop. Dort gab es diese ovalen Dinger in XXL-Größe (doppelter Dotter). Zur Not tat es auch mal ein Entenei. Oder war´s ein Gänseei? Das Kochen und Garen kostete 3 bis 5 Minuten mehr. Im Familienkreis berichtete die ausgekochte Dame voller Stolz, sie habe ihren Doktor ausgetrickst.


Anmerkung von loslosch:

Realsatiren sind die besten.

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Kommentare zu diesem Text

janna (61)
(22.01.11)
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 loslosch meinte dazu am 22.01.11:
Sollte ein sarkastisches Highlight sein, der hervorgehobene Satz. Wurden wir nicht zur "formalen" Ehrlichkeit erzogen? Lothar
janna (61) antwortete darauf am 22.01.11:
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 EkkehartMittelberg (22.01.11)
„Lieber einen lasterhaften Engel als einen perfekten Teufel.“ (E.M.)
Gruß Ekki

 loslosch schrieb daraufhin am 22.01.11:
Manchmal im Leben entwickelt sich der lasterhafte Engel zum perfekten Teufel. Die Dummheit in der Dummheit war, dass die Dame ungewollt von ihrer Dummheit erzählte. :) Lothar

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 22.01.11:
Ohne den perfekten Teufel zu kennen, vermute ich, dass du dich manchmal über seine Dummheit amüsieren konntest, ohne es dir anmerken zu lassen, versteht sich.
Ekki

 loslosch ergänzte dazu am 22.01.11:
Unter Würdigung der gesamten Umstände war mein Amüsement damals ein gespaltenes. Man musste ja noch andere Rücksichten nehmen ... :) Lo

 Bergmann (22.01.11)
Vita brevis ars longa...

:-)

 loslosch meinte dazu am 22.01.11:
Gibs ruhig zu, Du hast heute bei hoor (Birger) gestöbert, Uli. Lothar
duschka (82)
(22.01.11)
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 loslosch meinte dazu am 22.01.11:
Die sich selbst betrügende Dame war seinerzeit 63 Jahre alt, starb schon mit 70. Lothar
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