Lesen bei Nacht

Erlebnisgedicht

von  EkkehartMittelberg

Umhüllt von der tiefen Stille der Nacht,
umfangen vom sanften Lichtkreis der Lampe,
lese ich in mich versunken.
Nur aus der Ferne gedämpfte Geräusche der Straße.

Vorbei die Ablenkungen des Alltags,
kein Telefon, kein Termindruck,
kein Internet, keine Nachrichten.
Was nicht erledigt ist,
muss bis morgen warten.

Ich lese langsam,
weil nichts mich mehr bedrängt.
Ich schließe das Buch und
schaue, wie die Sterne stehen.
Meine Gedanken verdichten sich in der Kühle der Nacht.

Dann kehre ich zu meinem Gesprächspartner,
dem Buch, zurück.
Ich bin ein guter Zuhörer und
lausche den gelesenen Sätzen nach.
In der Stille
schärfen sich meine Gedanken
und meine Seele öffnet sich.

(C) Ekkehart Mittelberg, Januar 2011

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Kommentare zu diesem Text

Skandia (43)
(29.01.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Vielen Dank, Skandia, sie sind leider zu selten. Ich reiße mich seit einiger Zeit abends vom Computer los, obwohl ich noch auf Vieles antworten möchte und vielleicht auch müsste. Aber ich habe gelernt, dass ich ein besserer Gesprächspartner bin, wenn ich mir mehr Zeit für mich selbst nehme.
Herzliche Grüße
Ekki

 loslosch (29.01.11)
... weil nichts mich mehr [be]drängt ... Wäre eine leichte Sinnverschiebung, aber keine schlechte. Gott sei dank kein Mond: Dann über Büchern und Papier/ trübsel´ger Freund, erschienst du mir.

... Ich bin ein guter Zuhörer und
lausche den gelesenen Sätzen nach ...

Das gefällt (mir) gut. Der Transfer vom Sehen zum Hören. Lothar

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 29.01.11:
Ich habe deine kleine sinnvolle Korrektur dankend übernommen, Lothar, und über die poetischen Mondzeilen geschmunzelt.
glG Ekki

 loslosch schrieb daraufhin am 29.01.11:
Ich hatte zunächst lange über dem Teilsatz ... und schaue, wie die Sterne stehen ... gegrübelt. Zum Glück ist mir keine "Verbesserung" eingefallen. Man könnte das ja sprachlich schnell aufdonnern. Die versteckte und vllt. unbewusste Pointe liegt in dem unausgesprochenen Gegensatz "und schaue, wie die Aktien stehen", was hier den Gegensatz zwischen Geschäftigkeit und innerer Sammlung (beim Leser) provoziert. Lo

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 29.01.11:
Dein Humor und Witz sind köstlich, Lothar- immer wieder!
Ekki

 loslosch ergänzte dazu am 29.01.11:
Clever gekontert. Obwohl: Etwas heiliger Ernst war schon dabei. Lo
Songline (45)
(29.01.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Vielen lieben Dank, Songline
Ekki
joelsuma (68)
(29.01.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Das ist ein besonderer Kommentar, joelsuma. Herzlichen Dank!
Ekki
steyk (57)
(29.01.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Danke, lieber Stefan, ein Tipp für dich: Alberto Manguel: Eine Geschichte des Lesens.
Wochenend und Sonnenschein
auch für dich
Ekki
(Antwort korrigiert am 29.01.2011)

 ViktorVanHynthersin meinte dazu am 30.01.11:
Nicht nur, dass ich den Buch-Tipp unterschreiben kann, auch empfinde ich beim Lesen von Büchern ähnliches wie im Gedicht beschrieben. Das Verschmelzen mit den Personen, das Eintauchen in die Zeit und der Spaß am Wortspiel. Soetwas kann meiner Meinung nach, kein Film erreichen.
Herzlichst
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.11:
Vielen Dank, Viktor, unterschiedliche Meinungen sind belebend. Aber in diesem Falle genieße ich es, dass Stefan, du und ich einer Meinung sind.
Liebe Grüße
Ekki
SigrunAl-Badri (52)
(29.01.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Wie immer hast du erkannt, worum es mir besonders geht, liebe Sigrun. Herzlichen Dank
Ekki

 AZU20 (29.01.11)
Ja, das kann man förmlich spüren. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Ich hatte befürchtet, das Gedicht sei zu gedankenlastig, Armin. Vielleicht spricht es ja doch die Sinne der Leser ein wenig an.
Danke
LG Ekki

 Didi.Costaire (29.01.11)
Der Tag geht, Alice Walker kommt...

Klingt interessant, Ekki. Ich selbst wäre wohl am Ende zu müde.

Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Vielen Dank, Dirk. Nachdem du mir Alice statt Jonny geschickt hast, werde ich wohl nicht so schnell ermüden. Aber man kann ja nie wissen.
Liebe Grüße
Ekki
seelenliebe (52)
(29.01.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.01.11:
Das würde mich freuen, Anne.
Ein entspannendes Wochenende auch für dich.
Liewbe Grüße
Ekki

 irakulani (30.01.11)
"Ich lese langsam,
weil nichts mich mehr bedrängt.
Ich schließe das Buch und
schaue, wie die Sterne stehen.
Meine Gedanken verdichten sich in der Kühle der Nacht."

Sich die Zeit zum Lesen zu nehmen ist wichtig, noch wichtiger ist die Zeit danach, dieses auch in sich wirken zu lassen - und ganz famos, wenn sich dann die Gedanken verdichten, um möglicherweise (?) Eigenes etstehen zu lassen...

... wie man es an deinen Texten immer wieder erleben darf!

Herzlichst,
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.11:
herzlichen Dank, Ira, einige meiner Beiträge entstehen tatsächlich infolge meiner Lektüre, andere unmittelbar aus Anschauung.
Liebe Grüße
Ekki
Martok (44)
(31.01.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.11:
Vielen Dank dafür, Oli, dass du das Gedicht so sorgfältig nachvollzogen hast.
Li8ebe Grüße
Ekki

 moonlighting (31.01.11)
Es ist schon zu einem Ritual geworden.... fast.... jeden Abend lese ich ......

LG
Moonlight
(Kommentar korrigiert am 31.01.2011)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.11:
Ja, Helen, die Zeit muss einfach sein, sonst macht man in der Lebensgestaltung etwas falsch.
LG Ekki
Nuance (47)
(05.02.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.02.11:
Herzlichen Dank, Nuance , dein Kommentar entspricht genau meiner Intention.
Liebe Grüße
Ekki
träumerle (55)
(22.02.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.03.11:
Danke, liebe Karin,
ich freue mich, dass mein Gedicht entspannend auf dich wirkt. Dann spiegelt es das, was ich bei meiner nächtlichen Lektüre suche.
Liebe Grüße
Ekki
Festil (59)
(22.04.16)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.04.16:
Gracie, Festil. Moers steht oben auf meiner Agenda. Ich revanchiere mich mit Alberto Manguel: Eine Geschichte des Lesens. Du findest eine Rezension von mir hier bei kV. Ich zähle das Buch von Manguel zu den 10 wichtigsten Büchern, die ich gelesen habe.
Liebe Grüße
Ekki
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