Spam, historisch

Satire zum Thema Internet

von  JoBo72

Das penetrante Zumüllen mit unerwünschten Werbemails, die einzig dazu dienen, den unbedarften „User“ auf dubiose und noch dubiosere Seiten zu locken, ist nicht unbedingt ein neues Phänomen.

Kürzlich erhielt ich eine Mail mit Datum 3. November 1923:

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Gratuliere!
Sie haben 25.000.000.000 RM in der Lotte... 28.000.000.0000 RM in der Lotterie gewonnen. Sie können ihren Anrechtsschein über die... kleinen Moment.... 37.000.000.000 RM hier einsehen:
[link]
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Dann kam – mitten aus dem 17. Jahrhundert – das:

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Des Freyherren von Bogenhausen kluge und durch allerley Erprobung wohlbewährte Hinweise, wie der teutsche Ehrenmann von seinem Hause aus 3000 Thaler minimo binnen jeden Monats jetzo kann hinzugewinnen, ohne dass Bildung und Fleiße nothwendig seyn, nun zu allerwelt gefälligen Belehrung gesammelet:
[LINK]
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Kurz nach der ersten Jahrtausendwende wurde folgende Mail abgeschickt:

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mîn salve sol dîn glîd snell wachsen lâzen
hîr klîk:
[LINK]
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Sie ging bei mir kurz vor dieser hier ein:

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Hî! - Schick deinen Herold an Brunhilde auf die Burgfestung des Herzogs von [Stadt gemäß IP-Range eintragen]:
[LINK]
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Und schließlich kam unter dem Subject „Salve!“ noch folgendes:

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Mein Name ist Markus Antonius Damaskus, Beiname Maximus, Statthalter von Syrien.

Vor meiner Ermordung durch das aufständische Volk möchte ich mein Vermögen in Höhe von
7,4 Millionen Sesterzen
zu meiner Familie schaffen.

Ich kann leider meinen Palast nicht verlassen, da die Perser unsere Stadt belagern.

Wenn Sie mir helfen, das Geld nach Rom zu transportieren, gebe ich Ihnen die Hälfte des Vermögens! Do tu des! [zwinker-smiley]

CV, Moriturus te salutat [smiley],

MAD-M, Statthalter von Syrien
>>

Ja, so ist das wohl mit den Spam-Mails: Zeitlos, grundlos, grenzenlos, bodenlos. Wie das Internet.[/link]

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