Auf dem Sterbeweg

Brief zum Thema Aktuelles

von  theatralisch

On the road to death.

Lieber N.,

wie geht es dir?

Das Krankenhaus war kein schöner Ort. Mich dort am Virus krepieren zu sehen. Der Strand war ebenso kein schöner Ort. Mich dort an der Hitze krepieren zu sehen. Auch das Irrenhaus war kein schöner Ort. Mich dort an den (Neben-)Wirkungen der Medikamente krepieren zu sehen. Und der Schoß meiner Mutter war kein schöner Ort. Mich dort an der bevorstehenden Freude des Lebens krepieren zu sehen.

Jetzt bin ich wieder da (für dich in einer Form zugegen) und immer noch verwundert darüber, keinen Schmerz zu empfinden, wenn ich an dich denke. Sonst ist da nämlich immer Schmerz. Wegen ihnen, die da sind menschlich wie ich es nichts bin. Wie mich davon abhalten, ihnen nicht den Kopf mit einer Axt einzuschlagen. Und dann das Loch im Kopf - ohne med. Notwendigkeit, wie du sagtest.

Natürlich bin ich kein Altruist, aber ich belüge dich nicht.


Auf dem Sterbeweg



I.


P.S
Manchmal ist man am selben Meer. Meistens jedoch nicht; ungeachtet der Einsamkeit wird man nicht von einem wilden Tier gerissen; und man begeht auch nicht Freitod.


Anmerkung von theatralisch:

Aktuelles Geschehen, beinahe völlig unkommentiert.

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Kommentare zu diesem Text

EliasRafael (50)
(15.02.11)
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 theatralisch meinte dazu am 16.02.11:
Du irrst, denn: nicht mal das.
LudwigJanssen (54)
(15.02.11)
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 theatralisch antwortete darauf am 16.02.11:
Ein Knoten unter der Haut, hm.

Es ist so schwierig...
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