Paradox

Innerer Monolog zum Thema Abendstimmung

von  volpe

Einen kleinen Moment fühlte ich mich glücklich. Einen naiven Gedanken hegte ich in meinem verworrenen Kopf. Nun würde endlich alles gut, nun hatte ich es geschafft. Ja, das glaubte ich. Und dann zerbrach das Bild und gab einen Spiegel frei.

Alles war eine Lüge.

Die Menschen, die glauben mich zu kennen, erkennen meinen Schmerz nicht. Und wer meinen Schmerz erkennt, der leidet selbst schon so sehr, dass ich ihn nicht noch belasten möchte.

Wir tragen dieselben Narben.

Bin ich egoistisch? Oder doch rücksichtsvoll? Ich weiß es nicht mehr. Alles, was ich wollte, war Anerkennung. In der einen Welt durch gespielte Stärke, in der anderen durch offenbarte Verletzbarkeit.

Ich war nie wirklich ehrlich.

Oft habe ich mir gewünscht, keinen Schmerz mehr zu spüren. Und dann, als ich nichts mehr fühlte, zerfraß es mich.

Leere ist der schlimmste Schmerz.

Eigentlich bin ich stolz gewesen, auf das, was ich war. Doch irgendetwas hat gefehlt. Ich begann, mich zu verändern. Ich machte mich auf die Suche, auf die Suche nach mir selbst. Und dabei verlor ich mich.

Nichts ist mehr wie es war.

Damals empfand ich es als eine schwere Zeit. Ich war erfüllt von Leid, kurz vor dem Zerbrechen und nur du hieltest mich am Leben. Doch heute weiß ich, dass es die beste Zeit war, die ich je hatte. Ich sehne mich zurück und schreite doch immer weiter fort. Ich vermisse dich. Aber in meinem Selbstmitleid weiß ich längst nicht mehr, wer du bist.

Es tut mir leid.

Eigentlich habe ich dich bloß zu sehr geliebt.

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