"Wir treffen uns um Acht im Cafè Salto". "Ja, super, freue mich".
Pünktlich um acht Uhr morgens stand sie dort vor dem vereinbarten Cafè. Es war der 1. November. Das Cafè war geschlossen. Sie wartete, er kam sicher zu Fuß. Nicht mit dem Auto, so wie sie. Da sah sie ihn, er kam über die Brücke und lief strahlend auf sie zu. Sein Blick fiel in ihr Gesicht und dann zum Cafè hin. "Oh, die haben zu". Sie nickte nur. Es war kalt, sie zog sich die Mütze noch mehr ins Gesicht und kroch in ihren Schal. "Komm wir schauen mal, ob wir ein anderes Lokal finden". Ausser der Kebapbude wusste sie grade nichts was Wärme bringen könnte. "Ne, in die Kebapbude nicht, da riechen wir nachher als ob wir selbst ein Kebap wären". Naja, den ganzen Tag mit diesem Fleischgeruch in den Kleidern ist wirklich nicht verlockend. Aber das Essen dort ist wirklich nicht zu verachten, allerdings morgens um Acht? "Hey, neben dem Bahnhof gibt es doch auch noch ein nettes Cafè". Sie nickte nur, dachte aber, das dies sicher auch geschlossen wäre. Genau, es war geschlossen. Allerheiligen, wer will da schon morgens um acht Uhr in ein Cafè? Richtig Marius und sie. Doch beim Wollen sollte es bleiben. So gingen sie in das Restaurant ein paar Meter weiter. Ankerplatz - klasse. Wenn ein Lokal schon so heißt. Sie verzog den Mund, doch der Schal verbarg ihre Schnute. Wenigstens warm und einen Kaffee gab es auch, sogar frische Croissants. Also zumindest frisch aufgebacken.
Sie unterhielten sich über den Ärger, den er mal wieder mit seinem Bruder hatte. Plötzlich fragte er nach der Uhrzeit. "Unser Bus". Sie zahlten hastig und rannten los. Da stand ein Bus, aber es würde kaum der Richtige sein. Also blieben sie an der Rampe stehen. Der Bus fuhr los und sie warteten. "Komisch, der müsste doch schon längst da sein", meinte er. Sie nickte, sah auf den Fahrplan und fing an zu lachen. "Meine Güte sind wir doof", gröhlte sie. Der Bus, der vor ihrer Nase stand war der Richtige. "Komisch, die Busnummer kam mir einfach so vor, als ob es nicht der Richtige sei". "Ja, ging mir auch so". "Komm, wir fragen mal den Buschauffeur dort drüben, welche Möglichkeiten wir haben hier weg zu kommen". Ihr Ziel für diesen Tag war eine Messe in Basel. Früher war dies immer Tradition in ihrem Leben, dass man an Allerheiligen an die MuBa ging.
Ja Früher, das war ein anderes Leben. Wie anders dieser Tag verlaufen würde, konnten sie beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.
