die nikotinflecken auf deinen fingern erinnern mich an seine augen.

Text zum Thema Abhängigkeit

von  SunnySchwanbeck

die wände deiner wohnung sind genauso vergilbt wie deine zähne, und ich glaube in deiner brust sieht's nicht besser aus, aber das ist jetzt nicht wichtig.
ich will gar nicht wissen wie viel ich zu deinen brandnarben beigetragen habe.

wir hatten beide ein stilles abkommen getroffen, wir würden einfach für den anderen existieren. ich hätte einfach diese nummer an meiner pinnwand, die ich anrufen kann, wenn mir mein leben zu klein wird.
ich kannte den weg vom bahnhof bis zu diesem scheußlichen hochhaus mit der lindgrünen fassade, wusste wann du dich im park rumtreibst, und dass du auf mich wartest.
wir verbrachten mein leben auf deinem teppich, mit kaffee und deiner komischen musik.
und ich wusste, dass du nichts von den vorherigen wissen wolltest, und dass du dir über die zukünftigen keine gedanken machst. und so sehr ich auch das leben vor mir in deinen schubladen suchte, ich fand nichts.
manchmal verdrehstest du die augen, wenn ich sagte dass alles „läuft“. ich fragte mich dann, ob du mir böse bist, dass ich dir nicht mein herz ausschütten kann. aber dort ist einfach nichts mehr, außer salz.
vielleicht habe ich mich auch ganz bewusst an dich geheftet. indeinlebengeheftet. weil du nicht fragst warum ich weine, sondern fluchst dass sein feuerzeug leer ist. weil du mit mir keine geschichte schreiben musst, sondern wir uns die zukunft malen.

;freitagnacht hab ich gehört wie du gingst, ich nahm mir deine lederjacke aus der schublade und zog sie an. ich wusste wohin du gehen würdest, und dass ich daran verdammt noch mal schuld bin. dass ich dich nicht halten kann, weil mein altes „uns“ noch nicht geheilt ist. und du ein eigenes „wir“ brauchst.;

letzte nacht hat mein handy geklingelt, ich dachte zuerst an dein gesicht wenn wir monopoly spielen, an diese falte zwischen deinen augenbrauen.
ich lauschte dem freizeichenton und dachte mir, dass es ohne mich für dich nicht einmal ein „du“ gibt.


Anmerkung von SunnySchwanbeck:

http://www.youtube.com/watch?v=774mOmdKtZM&feature=autoplay&list=PL7BFF8A7495595352&index=1&playnext=2

411.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Vessel (11.06.11)
Ein sehr schöner Text, mit dem Salz im Herzen hattest du mich!

Die Protagonistin ist auf der Suche, scheint es mir, vielleicht sucht sie jemandem, dem sie eben das Salz ausschütten kann. Denn zuviel Salz trocknet einen Menschen von innen aus, es tötet.

Grüße
Vessel

 SunnySchwanbeck meinte dazu am 12.06.11:
ich danke dir.
vielleicht sucht sie auch einfach jemandem der aus dem salz wieder ein meer machen kann, oder wenigstens einen bach. ichweißesnicht.

viel liebes,
sunny.

 Unbegabt (12.06.11)
weildudaseinfachkannst;
einemgänsehautmachen.
einemdasherzganzgroßundgleichzeitigzuwinzigwerdenzulassen.
einemirgendwiegutenaberfremdenphantomschmerzspürenzulassen.
einemdeinetextelebenzulassenobmandasnunwillodernicht.

dubistsowundervoll.

ich liebe dich.

 SunnySchwanbeck antwortete darauf am 15.06.11:
duweißtschon, ich l i e b e dich.
Samhain (23)
(29.06.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram