Durchgekärchert

Schüttelreim zum Thema Regen

von  plotzn

Noe, rette flott die Guten - nächstens schickt uns Gott die Fluten!

"Die Menschen sind so dumm und kränken
mit ihrem Tun mich tollen Schöpfer.
Sie legen sich nicht krumm und denken,
dass ich die Ackerschollen töpfer."

Als Gott ob ihrer Sünden grollte,
empfahl er an Adresse Noe,
dass er die Arche gründen sollte,
weil bald den Menschen Nässe drohe.

Der baute bis die Bretter rauchten
ein Schiff, ganz eigenhändig, stolz,
für alle, die 'nen Retter brauchten -
und Noe brauchte ständig Holz.

Er schaffte, einen festen Kutter
in zeitlichem Rekord zu bauen,
mit Platz für viele Kästen Futter,
so hatten sie an Bord zu kauen.

Dann brachte er zur Arche Schnecken,
Giraffen, Igel, Zander, Aal,
selbst Bären in die Schnarcheecken,
von jedem zweie an der Zahl.

Die Himmelspforten spieen Fluten
und Noe bat die Tiere stetig,
sie mögen sich mit Fliehen sputen.
Da wurden selbst die Stiere tätig.

Zuletzt sah man die Stuten fliegen,
sie kamen noch an Bord gedüst,
gerade als die Fluten stiegen.
Wer draußen blieb, hat dort gebüßt.

Sehr lange ging das Wasser nieder
und Noe sah's vom Himmel schütten.
Er kam an Deck, bis nass er wieder
zurückging in die Schimmelhütten -

nicht ohne einen Fluch: "Die Suppe
von oben und die Schauer dunkeln
den Himmel ab, ich such die Fluppe
und hab genug vom Dauerschunkeln!"

Es hatten sich dank hoher Wellen
die Reihen auf dem Deck gelichtet,
noch wollt sich's nirgendwo erhellen -
zumindest war das Leck gedichtet.

Ein Rüde kam an Deck gewackelt
und jammerte, 'ne Wunde hätt er!
Laut bellend ist er weggedackelt:
"So ein verdammtes Hundewetter!"

Als endlich, bisher gräulich bloß,
das Wolkenmeer der Sonne wich,
erschien der Himmel bläulich, groß,
so dass die Crew mit Wonne sich

an Deck begab, der Reise lauschend,
und dort den letzten Zipfel Gischt
besah, wie der ganz leise rauschend
um eines Berges Gipfel zischt.

Es waren, als der Pegel sackte,
die Tage auf dem Meer verjährt
und Noe, der die Segel packte,
war klar, dass familiär vermehrt

sich in den vielen Kojenbetten
genug von jeder Art befänden.
So konnt er sich an Bojen ketten:
"Dann will ich mal die Fahrt beenden!"

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Kommentare zu diesem Text

Anne (56)
(18.06.11)
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 plotzn meinte dazu am 19.06.11:
Besten Dank, liebe Anne!
Es macht Freude und Lust auf mehr.
Da musst Du Dich noch etas gedulden. Dieses hier hate eie mehrmonatige Tragzeit und war am Ende eine schweißtreibende Zangengeburt. Jetzt muss ich mich erst mal erholen

lg Stefan
Anne (56) antwortete darauf am 19.06.11:
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magenta (65)
(18.06.11)
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 plotzn schrieb daraufhin am 19.06.11:
Besten Dank, magenta!
lg Stefan
(Antwort korrigiert am 19.06.2011)
Gruszka (62)
(18.06.11)
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 plotzn äußerte darauf am 19.06.11:
Zum Glück, liebe Gruszka, sieht der Leser nur das fertige Endprodukt und nicht den langen Leidensweg dahin. Sonst würde Deine Bewunderung arge Kratzer bekommen. An diesem Sintflutschüttler bin ich (fast so lange gesessen, wie die Sintflut gedauert haben soll. Da ist es gut, wenn man ab und zu Pausen macht und das gute Ding eine zeitlang wegschließt, um danach neu motiviert wieder dranzugehen.

Besten Dank und lg, Stefan

 Didi.Costaire (18.06.11)
Hallo Stefan,
Kärcher? Das klingt ja nach S04...
Schnarcheecken, Schimmelhütten und Hundewetter passen ja gut dazu.
Schön geschüttelt, die Titanic-Crew.
Liebe Grüße, Dirk

 plotzn ergänzte dazu am 19.06.11:
Vermutlich war schon die Farbe des Sintflutwassers königsblau, lieber Dirk, und Noe ist auf der Halde Oberscholven gestrandet und nicht auf dem Berg Ararat. Kein Wunder bei den vielen anderen Übersetzungsfehlern in der Bibel ...

Besten Dank und lg, Stefan
Shogun (73)
(19.06.11)
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 plotzn meinte dazu am 20.06.11:
Besten Dank, Anne-Marie! Der Schweiß steht mir jetzt noch auf der Stirn Aber die elefantenwürdige Schwangerschaftszeit ist vorüber.
lg Stefan
managarm (57)
(02.10.11)
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 plotzn meinte dazu am 02.10.11:
Besten Dank, Frank! Einer Sintflut kann man halt nicht entkommen...
lg Stefan
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