Kölsche Geschichte

Ballade zum Thema Traum/ Träume

von  Prinky

"Du bist wahrlich wie ein Wunder,"
schoss es ihm einst durch den Kopf.
"So bescheiden, voller Liebe,
ich häng gern an diesem Tropf!"
So beeilten sich Gedanken,
die da flossen in ein Meer.
Was war ihm da widerfahren? -
und die Nacht zog endlich her.

Wolken zogen aus der Ferne,
er stand nahe der Bastei.
Lichtreklame war zu sehen,
da erschreckte ihn ein Schrei.
Dann ein zweiter, schrecklich schrille,
und bekannt, das kann nicht sein...
Menschen kamen angelaufen,
ging er seinen Weg allein?

Und da lag sie, zugerichtet,
blutend, leblos und entstellt.
Dieser Weg war wohl gegangen,
als es morgens aufgehellt.
Apathie ließ ihn erwachen,
auf dem Bett saß er sodann.
Da war die verwaiste Seite,
die ihn schlug in ihren Bann.

Doch da hörte er, wie komisch,
eine Stimme aus dem Bad.
"Han doch jlich dat Frühstück fähdich,
han et dir su jän jemaat!"
Er, verdattert, doch so glücklich,
kam dann in das Bad gerannt.
Nahm die Hand von ihr behutsam,
weil er sie so kostbar fand.

Hat sie dann am Hals verköstigt,
das gefiel ihr absolut.
Was war nur in ihn gefahren?
Doch er meinte nur: "Ach jut!"
Bei dem Frühstück war er schweigsam,
er erzählte ihr kein Wort
von dem Traum, den er geträumt hat,
den schob er sehr gerne fort.

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