26.06.2011- Ein Schicksal des Lebens

Brief zum Thema Schicksal

von  Pingui

Dir, der du da bist,

Der heutige Tag wird wahrscheinlich für immer in meinen Gedanken stehen.
Ständig schwirren mir die Fragen im Kopf herum, ob es unser Schicksal war, oder warum es ausgerechnet so enden musste.

So, wie der Tag begann, so endete er auch: In einem Desaster.
Aber ich will dir erst einmal erzählen, was passiert ist.
Als ich heute Morgen aufgewacht bin,
richtete sich mein Blick zu aller erst auf mein Handy. Wie jeden Morgen.

Normalerweise habe ich jeden Tag immer eine „Guten Morgen“ SMS von meiner Freundin auf dem Display. Heute war dem jedoch nicht so. Jedoch waren neun Anrufe von einer mir fremden Nummer auf dem Display.
Eigentlich tu ich sowas nicht, aber neun Anrufe waren mir eben dann doch zu viel. Ich rief die Nummer an. Sofort nach gerade Mal einem Klingeln nahm eine ziemlich aufgelöste Frau den Hörer hab. Ich konnte an ihrer Stimme hören, wie zittrig sie war.
Was ich jetzt erfuhr, sollte mein Leben von Grund auf verändern – Sie brach in Tränen aus. So langsam wurde mir bewusst mit wem ich überhaupt Sprach - Es war Ihre Mutter!

Ich wollte es eigentlich nicht war haben, aber es war doch Ihre eigene Mutter, die mir aufgewühlt erklären musste, dass SIE tot ist….
Ich konnte es nicht fassen, doch nicht sie. Warum meine Freundin. Wieso?
Sie warf sich vor eine S-Bahn die hier durch den Ort fuhr. Stundenlang blieb die Strecke gesperrt.

Ich konnte einfach nicht ruhig herumsitzen. Ich brauchte jemanden, mit dem ich reden konnte. Aufgelöst rief ich meine beste Freundin an, ob wir uns vielleicht am nahe gelegenen Park treffen könnten. Ich brauchte jemanden zum Reden. Mir ging es so schlecht.
Wenig später war ich schon fast an der Stelle. Ich konnte sie schon sehen. Sie musste nur noch über den Bahnübergang, ein weiterer in diesem Ort, doch dann geschah es. Vor meinen Augen musste ich miterleben, wie sie von einem Zug erfasst und mitgerissen worden ist.

Ich konnte es nicht  fassen. Wie konnte das nur passieren? Die Schranken waren oben, es war keine Warnleuchte an und ein Bahnbediensteter stand dort auch nicht.

Wie kann nur soviel Horror an einem Tag passieren.
Ich werde ihr letztes Lächeln nie vergessen können. Dabei ist es doch meine Schuld, dass sie nicht mehr unter uns weilen kann. Ich bin es Schuld und niemand Anderes. Warum war das nicht mein Schicksal? Warum nicht ich?

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Kommentare zu diesem Text


 Kontrastspiegelung (28.06.11)
Hi Pingui,

Ein Brief zum Thema Schicksal? Naja, ich finde es etwas übertrieben. Türlich passiert sovieles auf einmal, womit man niemals nicht rechnet. Aber sowas, kann ich mir nicht vorstellen. Zum lesen hingegen schon. Was ich mir auch noch eher vorstellen könnte ist, wenn das als ein Deja vu endet. Denn dan kann man sagen. Du warst der Schuldige und erlebst es traumatisch noch einmal. Aber, das ist ja dein Brief und nur meine Gedanken dazu :P

Ansonsten finde ich es interessant zu lesen! Denn überlegen wir mal was so alles passiert und man bekommt es (nicht) mit. Und mit einem Schlag wird es sogar schlimmer, nur weil man sich aussprechen wollte.

Ich kann von hören her sagen, das man reden wollte und eine sehr gute Freundin auf den Weg überfahren wurde. Nur weil, Sie HELFEN wollte (ist aber nicht meine Geschichte).

mlg Konti :.)

 Pingui meinte dazu am 28.06.11:
Hallo,
danke fürs Lesen :)

Ja es ist wirklich tragsich, was alles auf der Welt passiert, wo von wir jedoch kaum etwas mitkriegen. Ich wollte es einfach sehr tragisch und ehrlich darstellen. Man weiß nie welches Schicksal für einen bestimmt ist.
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