Aus dem Rennen

Gedankengedicht zum Thema Einsicht

von  Martina

Vergleichbar
zu der Länge meines Lebens,
warst du nur ein Nano-moment
und doch hat er ausgereicht,
um mich so durcheinanderzubringen,
dass es Jahre brauchte,
um annähernd wieder die zu werden,
die ich vorher war.

Nein,
genau die - die ich war,
die gibt es nicht mehr.
Dieser Hoffnung
werde ich mich nicht hingeben...

Mein Verfallen an dich
hat mich um vieles beraubt.
Die Leichtigkeit hat es mich gekostet,
meine Unbefangenheit
der Liebe gegenüber.
Lange Zeit hab ich geglaubt,
du könntest mir geben
was mir fehlt...
aber es fehlte nichts vorher,
erst nach dir!

Aber das war nichts,
was ich wirklich brauchte,
eher was ich verabscheute, nämlich:
Die Ungewissheit!
Die Zweifel...
Das reine Chaos in mir....
Wer will so etwas auf Dauer?

DICH?

Nur jemand, der am eigenen Leib erfahren will,
was Demütigung bedeutet.

Du, der mich mehr fallen ließ,
als das Leben selbst...
Du, der mehr meiner Träume das Leben kostete,
als ich schlafen konnte.
Du, der auf samtweiche Art knallhart war.
Du, der sich bei mir alles verspielt hat,
weil er nur spielte,
mit meinen Ängsten, meinen Gefühlen,
meinem Herzen.

Wie oft hab ich nach dir gegriffen,
als wärst du mein letzter Halt,
mein Strohhalm,
dabei warst du mein Henker,
doch mit jedem Versuch,
mich von dir zu lösen,
zog sich die Schlinge fester zu.

Doch jetzt werde ich mich dir
endgültig entziehen,
das was zurückbleibt, in deiner Schlinge,
wird nur meine alte Haut sein,
die ich zusammen mit dir abstreife,
ebenso all die verschenkte Zeit
und das Bedauern darum.

Deine Macht ist vorbei,
denn deine Macht, hab ich allein dir gegeben.
Hab es zugelassen,
verletzt und ausgenutzt zu werden,
für dein krankes Ego.

Eigentlich trifft dich keine Schuld,
du bist- wie du bist.
Unbewusst muss auch ich,
oder ein Teil meiner Seele
krank gewesen sein,
denn sonst wäre es dir nie gelungen,
mich so in der Hand zu haben.
Nur durch dich
bin ich auf mein Defizit
aufmerksam geworden.

Ich hab gelernt, was zu lernen war
und nun ist die Zeit gekommen,
wo ich unsere Symbiose
endlich lösen kann.
Fast wärst du mein Tod gewesen,
oder eher - meine (Vor)liebe für dich.
Es ist manchmal nicht leicht,
zu erkennen, was Gift in unserem Leben ist,
denn es schneckt nicht immer bitter,
nein...es kann zuckersüß sein.

Zu spät spürt man die Abhängigkeit.
Zwar selbstgeschaffen-
aber mit deiner vollen Unterstützung!
Die Einzige, die ich je von dir bekam...

Ich brauche sie nicht mehr,
dich nicht mehr,
diesen Alptraum nicht mehr.

Das Spiel ist aus,
darin war ich lang genug
die (Sichselbst)Verliererin.

Als Gewinnerin
werde ich nun aussteigen.



Copy M.Brandt


Anmerkung von Martina:

Zwar aus dem Leben geschrieben- aber nicht aus meinem eigenen =)

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (28.06.11)
So ist das Leben- und das nicht einmal selten. LG

 Martina meinte dazu am 28.06.11:
Danke Armin, schön- dass du dir die Zeit für den nicht gerade kurzen Text genommen hast =)

 Songline (28.06.11)
"aber es fehlte nichts vorher, erst nach dir!"

Da wünscht man der Protagonistin, dass sie das, was sie in ihrem Leben als fehlend erkannt hat (denn das fehlt ja nicht nur weiterhin, sondern nun umso mehr), von jemand anderem bekommt, ohne von dem anderen abhängig zu werden.

Guter Text!

 Martina antwortete darauf am 29.06.11:
Ja, da hast du wohl sehr RECHT =)
Danke für deinen Besuch hier...freu***
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