Griechenland

Kommentar zum Thema Politik

von  Strobelix

Lange habe ich mich in Geduld geübt - ich wollte zur Schuldenkrise und zu Griechenland keinen Text schreiben.
Aber heute kann ich mich nach weiteren 12 Mrd. Euro für Griechenland nicht mehr zurückhalten.
Denn es ist nach meinem Eindruck leider politische Augenwischerei, dass wir vorgegaukelt bekommen, dass dieses Geld den Griechen helfen würde!
Der Hintergrund:
Griechische Staatsanleihen waren in der Vergangenheit nicht sehr beliebt. Wegen eines hohen Ausfallrisikos musste Griechenland höhere Zinsen dafür anbieten als andere Länder. Banken haben diese Papiere gekauft, wegen der höheren Zinsen, trotz des damit verbundenen Risikos.
Jetzt kann Griechenland den Schuldendienst nicht leisten. Also überweisen wir aus den EU-Ländern den Griechen akut das Geld, das sie brauchen, um die hohen Zinsen bei den Banken zu bezahlen. Das Geld reicht, damit Griechenland bis ungefähr September zahlungsfähig bleibt - dann stehen sie vor dem gleichen Problem wie heute.
Fazit:
Wir könnten das Geld auch ohne den Umweg über Griechenland gleich an die Banken überweisen. An genau die Banken, die wir nach der Finanzkrise schon mal mit Milliarden unserer Steuergelder aus ihren Fehlspekulationen geretten haben.
Die Banken zocken wie in der Spielbank - setzen sie auf rot und die Farbe kommt, dann freuen sie sich über den Gewinn aus ihrer Schlauheit. Kommt hingegen schwarz statt rot, ersetzen wir ihnen aus Steuergeldern den Einsatz.
Das halt ich im Kopf nicht mehr aus ... !!!

Wenn wir den Griechen helfen wollen, muss das Geld auch der griechischen Bevölkerung zugute kommen. Als Kredite für Unternehmensgründungen oder als Förderprogramme zur Verbesserung der wirtschafltlichen Lage. Den Griechen ist nur zu helfen, wenn sie mittelfristig mit ihren wirtschaftlichen Aktivitäten wieder Gewinne erzielen und anschließend aus den Steuereinnahmen des Staates wieder Zinsen und Schulden zurückzahlen können.

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Kommentare zu diesem Text


 Reliwette (04.07.11)
Du hast vollkommen Recht mit dem was Du schreibst.
Es ist so: wir leben in einer kapitalistisch arrangierten Gesellschaft unter dem Decknamen: freie Marktwirtschaft.
Richtiger müsste es heißen: Merkantildemokratie.
In gutem Schriftstellerdeutsch könnte man diese Gesellschaft eine "Anhäufung von Krämerseelen" nennen.
Das Gute: wir können Kritik üben ohne bestraft zu werden.
Das Schlimme: Vor der Moral kommt das Fressen. Ich nenne es: das "Schweinegrunzen". Viele psycho - soziale Merkwürdigkeiten innerhalb der Krämerseelengesellschaft halten das Bankenwesen in Funktion. Die Bank gibt uns heute, was wir morgen vielleicht bezahlen können - oder auch
nicht. Die Griechen können es nicht - so wie Du es geschrieben hast.

Herzliche Grüße!

Hartmut T.R.
(Kommentar korrigiert am 04.07.2011)
Schrybyr† (67) meinte dazu am 04.07.11:
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