Wunder

Sonett zum Thema Abenteuer

von  Isaban

Du schaust aus dem Fenster, die Wege sind leer,
du schaust in den Himmel, die Wolken ziehn schwer
und werfen die Schatten auf Felder und Welt,
du schaust und du schaust, bis der Regen dann fällt

und rettest dein Morgen mit Philosophie,
beschreitest die Pfade der Monotonie,
heulst laut mit den Wölfen und gehst in die Knie,
wenn keiner dich sieht.

Du wünschst dir so sehr, dass ein Wunder geschieht,
doch käme da einer  von irgendwoher,
verschenkte sein Wort oder teilte ein Meer,

es würde nichts ändern: Aus dir wird kein Held;
du schaust in den Himmel, ob etwas geschieht,
das dich dieser Ödnis des Daseins entzieht.

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Kommentare zu diesem Text


 Peer (05.07.11)
Mit der Zeit wird man Minimalist und dann gilt das: Warten auf Freitag.
LG Peer

 Didi.Costaire (05.07.11)
Hallo Sabine,
die Wahrscheinlichkeit, dass, wenn überhaupt, nur etwas geschieht, ist weitaus größer als die, dass ein Wunder geschieht.
Ein Sonett, größtenteils in Daktylen und mit viel "Schaun mer mal" drin. Gefällt mir gut!
Liebe Grüße, Dirk

 Bergmann (05.07.11)
Gefällt mir.
LG, Uli

 AZU20 (06.07.11)
Sehr treffend. Auf Wunder sollte man nicht hoffen. LG
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