Wege des Koros

Text

von  Akzidenz

Wege des Koros, das meint Wege der Sättigung, und Wege der Sättigung meint nicht ledig nutritive- sondern dem Verstand geebnete, der Dementia anklangende Sättigung. Und wie wir uns zu sättigen verstehen, scheint bewusst einen Widerkäuer in das Gedächtnis meiner Handlanger zu werfen, und versteht sich nur vielschichtig auf das, wonach er hungert, dürstet oder - in einem Ganzen - habhaft sein will. Und ohne Dialelle, dialektische Ungunst, Missgunst zu erreichen, möchte Ich behaupten, mich gut auf meinen Weg der Sattsamkeiten zu verstehen, und dass, wer gefräßig ist, den Sachverhalt genau betrachtet, wie er es behandeln muss, sodass die notwendige Folge da heraustritt, wonach Ich Wege, Möglichkeiten, kleine Götter der Ästhetik, der Romantizität, der Leibesfrucht in jedem Geiste insistiere; der Appetit ist nämlich sehr viel herzhafter als jenes allzu eruptive Begehr, dem wir den Hunger oder Durst nachsagen; denn der bloße Gusto ist v e r g e i s t i g t. Schon heißt es nicht zu Unrecht mangiare di gusto! Was wir gustatorisch nehmen, das muss romantisch, einen Traum entborgen sein. Was wir mit Leib und Seele in uns w o l l e n, wird auch mit Leib und Seele atmen wollen. Schon in der mediterranen Fürsorge für eine Zutat wird man uns hörig, deutsch und kantig fragen, was Würze und was Note heißt, und dass man sich in das Ding hineinzudenken habe. Eine Diligenz, die einen guten Koch verwundbar macht: denn sie ist zärtlich. Schon ist deswegen nichts viel widersetztlicher als jene naturhaft ungebändigte Regung, die Kraft und Unkraft Deines Leibes, welche Dich ausnimmt und genäschig macht für Un- und Übersüßen halbherziger Mahlzeiten. Alles in allem ist der Hunger doch sehr sturzhaft. Der Appetit: ein Einfall Deiner Zunge! Und sehe Ich schon die nächste Derbheit, wie sie die erhabensten Köstlichkeiten in ihrem potatorischen Suff verdauen wollen, bei den Apfelbäumen der Conaisseure, dann vermerke Ich nur noch die Genusssucht und nichts als widersetztliche Behandlung, die unseren Hunger gut zu zieren vermag. Nur der wilde v o l u n t a s, der Wille des Menschen kann so verächtlich sein, sich selber zu vertragen. Viel herzhafter muss man sein. Es ist doch mit jenem Feinnerv ausbedingt, wie eine Voyage aus Wanderlust und nicht aus dem wir uns verkriechen, eher denn zu Gipfeln und den Quellen zu gelangen um ihnen noch N e i n sagen zu können. Viel mehr scheint es, als gerieten solche rein zufällig dort hin. Darüber will Ich beinahe meinen, dies sei ein Oronym für nichts; wie ein Höhepunkt, der uns rasch langweilt. Ein täppischer Fuß im gomerianischen Meer. Gesteinsschmelze, die uns verfeindet: sie brennt und wir ergeben uns. Der Feigenbaum, der mutet an!

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