Placebo

Gedanke zum Thema Zuneigung

von  MrDurden

Mit tausenden Worten der Zuneigung bist du mir doch unbekanntes Terrain. Ein Grashalm, an den sich einsamer Geist zu klammern vermag, wenn nichts bleibt, worauf Verlass ist.

Du bist das Buch, das mir trotz transparenter Seiten verschlossen bleibt. Weder kenne ich deinen Anfang, noch deinen Schlusssatz, weder den Geruch deines Papiers, noch die Beschaffenheit deines Einbands. Jeden Tag liest du dich mir vor und es scheint, als würde jedes Wort eine meiner Wunden schließen. Als würde jeder Moment der Stille mein Fleisch aufs Neue schneiden.

Du bist die einsame Wasserschale in der unendlich weiten Wüste, die ich jeden Tag erneut durchquere. Du bist der Sand zwischen meinen Zehen, der mich trägt, der mich verbrennt. Du bist die Erscheinung in der Ferne, die mich auf den Beinen hält, die mir meinen Mut raubt. Du bist Schein und du bist Wirklichkeit, und deine Stimme bleibt mir Traum.

Du bist das Placebo, das meinem kranken Inneren Heilung verspricht. Der schmale Grad, auf dem es sich zu wandeln lohnt. Die schemenhafte Ungewissheit, der ich folge, wie die Motte dem Licht.

Du bist eine Fantasie im Meer meiner Gedanken. Und ich wünschte, du würdest wahr.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (42)
(28.07.11)
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 MrDurden meinte dazu am 28.07.11:
Danke für deinen Kommentar, hab mich gefreut. Grüße, David.
CurzonDax (27)
(29.07.11)
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 MrDurden antwortete darauf am 31.07.11:
Dankeschön, freut mich, wenn er dir gefällt. Ja, er weiß, dass es nur ein Placebo ist. Grüße, David!
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