Whisky klebt wie Pech an meiner Seele. (Komm mit, ich zeige dir, wie Engel singen.)

Text zum Thema Abschied

von  ZornDerFinsternis

Der Vollmond liegt im letzten Viertel des Whiskylases.
Vor meinen Augen rieselt die Zeit. Unberührt.
"Scherben, Zorn... die sind da, um sich daran zu schneiden."

...

Nicht mehr. Und auch nicht weniger.
Ein beschissener Deal.
Wie ne Nutte, die sich dann als Transe entpuppt.

Fuck off.

Das Zippo schnappt auf. Die Kippe brennt.
Wind kommt auf.

Wir werden untergehen.

Der Verband ist viel zu stramm. Ich nicht minder.
Es pocht.
Ob nun Herz, Gedanken. Vergangenes.

Wir sitzen mit unserer Flasche in der letzten Reihe.
Am Altar steht der Pfaffe, Priester oder um es kurz zu machen:
einer dieser pseudo-elitären "Heiligen" mit mehr Kinderpornos
auf dem Rechner, als gespendeten Dollars für Notleidende.

Mir steigt die Galle hoch.
Drücke die Kippe an meinem Hals aus.

Du blickst unentwegt auf die feinen Buchstaben.
In diesem gewissenlosen Buch.
Blutige Pfade.

Der Hut rutscht tiefer ins Gesicht.
Du rückst ihn nicht zurecht.
Der Anlass passt einfach nicht.

Die Kirche leert sich.
Wir bleiben.
Unsere Ärsche sind dafür bestimmt, immer den hinterletzten Platz zu belegen.

Du schaust mich an.
Mit diesem "Zorn, komm... wir ficken den Pfaffen, plündern den Kollektenbeutel und schießen unsere Lichter aus"-Blick.

Lächle.
Füge dich in die Rolle.
Dann wird man dir Brot und Wein und vielleicht eine blutige, angewichste Hand reichen.

"FUCK!!! Was will ich mit Gott dem "Allmächtigem" und eurem billig TetrapackFusel?!!!"

...

Deine Hand zittert.
Meine Schulter stützt dich.
Dein Kopf ist zum Äußersten bereit.

Leben bleibt.
Auch, wenn alle anderen längst heimkehrten.

Der Brief in meiner Hosentasche.
Am Vorabend hast du ihn mir vorgelesen.

Etwas bleibt.
Etwas anderes geht.

"John...", ich krall mich in deine Hände, als würde ich fürchten der neue Abgründ würde tiefer und erbarmungsloser hinabführen, als das Gestern.

Worte ebben in die Kieswüste meines Schädels.
Der  Point Of No Return.
Er ist wieder da. Er lächelt.

"...bring keine Blumen mit."
Ich versuchte zu lächeln.
Es war mir klar, dass du wusstest, was fehlt.

Dein Kaschmirschal.
Der mit dem groben AnthrazitStrickmuster wehte über deine Schulter.
Das Licht um dich schwand.

Für mich warst du Retter.
Insel. Gestrandeter.
Verliere und Gewinner.

...

An den Gleisen stande rote Lichter.
Die der Herbstwind spätestens am Abend davongetragen haben würde.

In deinen Händen hieltest du alles.
Mich. Dich.
Alles.

"Engel... John,...
sind immer da.
Nicht hier.
Eben dort."

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (03.10.11)
Wie immer aufmerksam gelesen. LG
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