Neonazi

Politisches Gedicht zum Thema Erkenntnis

von  EkkehartMittelberg

In der Kneipe
sitzt er mir gegenüber.
Unauffällig gekleidet,
witzig beim Easy Talk.
Ich erkenne ihn
nicht.

Die Rede kommt auf den Verfassungsschutz.
Der sei ein zahnloser Tiger,
meint er.
Ich erkenne ihn
nicht.

Wir sprechen über Palästinenser und Israelis.
Er habe nichts gegen Juden,
sagt er.
Aber der Gaza-Streifen werde systematisch ausgehungert.
Die israelische Politik müsse kritisierbar sein.
Ich erkenne ihn
nicht.

Ein Behinderter schlurft an unserem Tisch vorbei.
Er grinst DIESEN an -
hämisch.
Ich erkenne ihn.

©  Ekkehart Mittelberg, November 2011

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (20.11.11)
bei aller taktik: irgendwann lassen die jungs die hosen runter. immer lese ich: v-leute vom verfassungsschutz müssen sein. vllt. kriegen die braunen von denen ECHTE tipps.

so urteilt auch mathias richling. t.t. lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
"Irgendwann lassen die Jungs die Hosen runter." Mit Sicherheit. Andernfalls würden sie ja auf jede Propaganda verzichten. Aber sie haben gelernt, sich in bestimmten Situationen zu tarnen. Damit will ich nicht ausschließen, dass es noch eine große Menge von Mitläufern gibt, die die Tarnung nicht beherrschen oder ablehnen.
Vielen Dank, Lothar
Ekki
PierreFengler (39) antwortete darauf am 20.11.11:
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magenta (65) schrieb daraufhin am 20.11.11:
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PierreFengler (39) äußerte darauf am 20.11.11:
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magenta (65) ergänzte dazu am 20.11.11:
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PierreFengler (39) meinte dazu am 20.11.11:
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 loslosch meinte dazu am 21.11.11:
nachtrag zu den v-leuten: aus ermittlungstaktischen gründen operieren die v-leute isoliert incognito. folge: sie beschnüffeln einander und melden gehorsamst ihre "erkenntnisse" dem bka.

ein neues beschäftigungsprogramm!
KoKa (43)
(20.11.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
"Sauber" ist im Mund von Rassisten ein Unwort, das häufig mit "ausmerzen" konnotiert ist. In deinem Zusammenhang ist es entlarvend, John, denn es ist charakteristisch für den Jargon der Altnazis und Neonazis. Ein "sauberes" Deutschland wäre Deutschland, "befreit" von Ausländern.
Ich habe übrigens nichts gegen deine Ausdrucksweise, John. Danke für deinen Kommentar.
Ekki

 Momo (20.11.11)
Da ist der Keim verborgen, aber wer genau hinschaut kann schon erkennen, welches Pflänzchen hier sprießen möchte.
Ich denke auch, dass in jeder Herabminderung und Nichtachtung Schwächerer, Behinderter, und eigentlich in allem, was anders ist, was nicht der eigenen sozialen Gruppe entspricht, der Keim des Rechtsextremismus verborgen liegt.

„Er habe nichts gegen Juden, …“

Es ist schon eine Weile her, da wurde ich immer mal wieder heimgesucht von Drückerkolonnen, die ihr Sprüchlein genau mit diesem Satz begannen: „Haben Sie etwas gegen Ausländer“, wobei Ausländer auch austauschbar war gegen Behinderte. Eine entrüstete Antwort einkalkulierend, die auch eine entsprechende Haltung nach sich ziehen würde, war der Einstieg in ein Erfolg versprechendes Verkaufsgespräch schon halb gewonnen.
Wenn ich schon diesen Spruch hörte, würgte ich alles weitere ab, und schickte ihn fort.

Nachdenkliche Grüße
Momo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
Vielen Dank, Momo, genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht und reagiert wie du.
Ekki

 AZU20 (20.11.11)
Der Text sitzt. Behindert sind ganz andere als die Behinderten. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
Vielen Dank, Armin, der Kommentar sitzt auch.
Liebe Grüße
Ekki
LudwigJanssen (54)
(20.11.11)
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Rechtschreibprüfung (30) meinte dazu am 20.11.11:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
Ich muss mich über deinen Begriff von Politik schon sehr wundern, Ludwig. Politische Gedichte reichen von der aufklärerischen Fackel bis zu billiger Tendenzliteratur. Aber egal wie erleuchtet ihr Verfasser ist, sie wirken politisch und sind politisch. Meines auf jeden Fall, ich habe ein Steinchen ins Wasser geworfen und die dadurch ausgelöste Diskussionslust ist beachtlich. Der Leuchtneon ist deine Erfindung. Meine These ist, dass Neonazis nicht leicht zu identifizieren sind, eher Schlammbeißer als Neons. Deine hübschen Metaphern sind nichts als unbegründete Behauptungen, Zuschreibungen, wie du das nennst. Aber sie helfen mir insofern weiter, als ich dich vor dem Kauf eines Aquariums als Experten um Rat bitten werden.
Ekki
(Antwort korrigiert am 20.11.2011)

 loslosch meinte dazu am 20.11.11:
ich warne dich vor dieser suche um rat, ekki - es sei denn, du willst ein billiges kaufen ...
wa Bash (47)
(20.11.11)
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janna (66) meinte dazu am 20.11.11:
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wa Bash (47) meinte dazu am 20.11.11:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
Hallo wa Bash,
das gängige Argument, neonazistische Parteien zu verbieten, ist, dass sie dann noch weniger kontrollierbar seien. Angesichts der jetzt aufgedeckten Pannen durch V-Leute wird vermutlich das Verbieten wieder engagiert diskutiert werden.
Danke für deinen Kommentar
Ekki

 Lala (20.11.11)
Hallo EkkehartMittelberg,

ich muss mich LudiwgJanssen anschließen. Das springt mir zu kurz. Obwohl ich Verägerung und mehr als das über einen Dienst der sich auch noch Verfassungsschutz nennt, vollauf teile. Wobei ich Verägerung viel zu schwächlich finde. Es ist für mich unfassbar und: wie der Chefredakteuer vom Tagesspiegel in Radio Eins sagte: Das man sich, wenn man nur eine Frage dazu stellt, gleich mehrere anschließen und mit jeder Frage wird es gruseliger und unfassbarer. Auch darum finde ich das Gedicht eher schwächlich, denn die Konsequenzen aus diesem Skandal, dieser Anschlag auf mein Vertrauen in Verfassungsorgane, Rechtsstaat und Polizei, hat bei mir dazu geführt, dass ich mich mehr als innerlich losgesagt habe und mein Gefühl von Angst vor Willkür, wenn ich einem immer häufiger schwarz gekleideten Polizisten, siehe Schwarzhemden, begegne, dann hat sich dieses Gefühl verfestigt. Ich bin durch.

Aber auch das naive Erkennen des Neonazis ist mir zu simpel und widersprüchlich. Das hähmische Grinsen ließe sich ganz leicht auch, als volle Akzeptanz des zufällig körperlich benachteiligten (wer redet denn von Behinderten und Negerlein, lieber Ekkehart?*) Tischnachbarn deuten, während sich das LyrI durch seine Sprache als behinderter Vollspastennazi entzaubert. Wobei letzteres mich selbst eindeutig als Vollnazi outet. Es kommt m. E. erstmal darauf an, dass man den Nazi in sich selbst erkennt und nicht in den Anderen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie komplex das Thema ist. Zwar hat die Mehrheit der Deutschen nicht Hitler zum Reichskanzler gewählt, aber die knapp 40 %, die es taten waren nicht nur Vollidioten, sondern auch Lalas und Mittelbergs. Das Gift ist schleichend und wirkungsvoll.

Gruß** (?)

Lala

*Dito

**Auch wieder verdächtig, oder?
Jack (33) meinte dazu am 20.11.11:
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 Lala meinte dazu am 20.11.11:
@Jack Der von Dir aus meiner Antwort zitierte Satz, ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich meine sogar, aber ich kann es nicht mehr finden oder genau sagen, ihn vorher schon auf kV von Dir, oder von asche_und_zimt oder Rechtschreibprüfung gelesen zu haben, *als es um strukturellen Antisemitismus ging*. Wollte ich nur klar stellen.

* in den Sternchen steht das Edit.
(Antwort korrigiert am 20.11.2011)
Rechtschreibprüfung (30) meinte dazu am 20.11.11:
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 Lala meinte dazu am 20.11.11:
@Rechtschreibprüfung

Korrekt. Das ist der Mist mit plakativen Darstellungen. Aber der Begriff Nazi wird mmt. sowieso gerade von Kai "Thor" Diekmanns Blitzschlagszeilen-Sprachpanzern* zu Kliller-Nazi und Killer-Nazi ihre Bräute oder -Nachbarn wegplaniert. Voll Porno oder Endstufe eben.

Heute oder gestern las ich: die Nazibraut mit dem Schlafzimmerblick. Cool nicht? Das hat Sex Appeal. Das appeliert ans Testosteron: Die Alte würden wir alle knallen. Das entpolitisiert den Schrecken und die Absicht - nicht nur den der braunen Terroristen.

Moment mal: braune Terroristen? Braune Terroristen? Das klingt, dank Hilde S. kleinem Kai, jetzt schon irgendwie daneben, oder? Killer-Nazis klingt für mich dagegen schon heute wie natürlich gewachsener Sprachgebrauch, wie Ego Shooter, wie Spiel, Spaß, Sex. Nix Terrorist. Terrorist ist verfassungsfeindlich und unanständig. Falsch und linkisch. Nein, die toten neun Mülleimerdeutschen, die Kümmeltürken, die sind nicht von Terroristen, Verfassungs-, Landes-, Deutschlands- und Demokratiefeinden erschossen worden, sondern von Killernazis und ihren hammergeilen Luder-Bräuten. Ja, die Bild, der Springerkonzern schützt eben effektiv Opfer vor Tätern.


Lala

*Entlarvend
Rechtschreibprüfung (30) meinte dazu am 20.11.11:
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Jack (33) meinte dazu am 20.11.11:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
Hallo Lala Cunctator, Hamlet ist ja nichts gegen dich. Ist ja lieb, dass du dich selbstkritisch einbeziehst. Dann analysiere mal bis ans Ende deiner Tage den Nazi in dir selbst. Ehe du mich jetzt falsch verstehst, selbstverständlich ist bei dem Thema Faschismus kaum einer gegen Anwandlungen gefeit.
Dass das Thema sehr komplex ist, bestreitet wohl kaum ein Gescheiter. Aber ich bestreite, dass die Mehrheit der Deutschen (Nur ihr Verhalten kann ich wirklich überschauen) weiß, dass das Auftreten der Nazis sich gewandelt hat, dass sie sich tarnen, schwerer zu identifizieren sind als Bomberjackenträger in Springerstiefeln mit Glatze (Die gibt es selbstverständlich auch noch, aber sie werden weniger.) Nur darauf will mein Gedicht hinweisen.
Mit dem „zufällig körperlich benachteiligten Tischnachbarn“ trägst du etwas im mein Gedicht hinein, das ich nicht geschrieben habe. Fair Play bitte!
„Zwar hat die Mehrheit der Deutschen nicht Hitler zum Reichskanzler gewählt, aber die knapp 40 %, die es taten waren nicht nur Vollidioten, sondern auch Lalas und Mittelbergs. Das Gift ist schleichend und wirkungsvoll.“
Durch diesen Satz fühle ich mich voll bestätigt, denn der Neonazi in meinem Gedicht ist ja gerade kein Dummkopf.
(Antwort korrigiert am 21.11.2011)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
@ Jack "Es kommt m. E. erstmal darauf an, dass man den Nazi in sich selbst erkennt und nicht in den Anderen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie komplex das Thema ist.
So ist es, denn dem Anderen schreibt man ohnhehin bei erster Gelegenheit bereitwillig das Schlimmstdenkbare zu. Was den Anderen angeht, muss die Herausforderung sein, das Gute in ihm zu erkennen, - böse ist er (für mich und andere Andere) schon immer gewesen."

Zu dem Thema "Nazi in sich selbst" habe ich mich schon in meiner Antwort auf Lala geäußert.
Tut mit leid, Jack, aber das kommt mir vor wie eine Verniedlichung aus einem Bibelkreis. Ich halte die Neonazis nach wie vor für eine große Gefährdung der Demokratie und ganz konkret von Menschenleben. Die Mordserie, die jetzt allmählich enthüllt wird, spricht Bände.
Das Gute in ihnen zu erkennen (falls es da gibt), bleibt aus meiner Sicht philosophierenden Kaffeekränzchen vorbehalten.
Ekki
Rechtschreibprüfung (30) meinte dazu am 20.11.11:
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 Lala meinte dazu am 20.11.11:
Hallo EkkehartMittelberg,

Du schreibst: ber ich bestreite, dass die Mehrheit der Deutschen (Nur ihr Verhalten kann ich wirklich überschauen) weiß, dass das Auftreten der Nazis sich gewandelt hat, dass sie sich tarnen, schwerer zu identifizieren sind als Bomberjackenträger in Springerstiefeln mit Glatze (Die gibt es selbstverständlich auch noch, aber sie werden weniger.) Nur darauf will mein Gedicht hinweisen.

Die Intelligenz der Nazis versuchst Du in Deinem Gedicht hiermit zu enttarnen:

Ein Behinderter schlurft an unserem Tisch vorbei.
Er grinst DIESEN an -
hämisch.
Ich erkenne ihn.


Und ich erkenne Hilflosigkeit bzw. eine literarische Bomberjacke an Blödheit, wenn das die Intelligenz der Neonazis entlarven soll. Das ist peinlich. Neonazitum enthüllt sich vermutlich eher im gedankenlosen übernehmen von Begriffen wie "Hartzer" oder "hartzen" bzw. einer kritiklosen Übernahme von Verallgemeinerungen wie "der Schulden Griechen" als Sündenböcke in der Finanz-, Euro und Schuldenkrise. Dein Gedicht Ekkehart, klärt nichts auf, verharrt in altbekannten Klischees und erkennt sich noch nicht mal selbst. Es versagt ob des Themas komplett und bleibt blind bzw. macht nicht sehender. Noch schlimmer: ob der Aktualität des Theams springst Du mal eben mit ein paar hingerotzten Versen auf den Aktualitätszug und hoffst auf ein paar wohlfeile Kommentare.

Das Fairplay hatte ich eingehalten, lieber Ekkehart. Ich bemerkte nur, dass Deine sog. Überführung (siehe obiges Zitat) genauso dazu taugen würde, das LyrI des Nazitums zu überführen.

Gruß

Lala

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
lala, du interpretierst in das Gedicht viel mehr hinein, als von mir beabsichtigt.Wo steht, dass das lyrIch die Intelligenz der Nazis enttarnen will? Da steht nur, dass es einen Nazi als Nazi erkennt.
"Noch schlimmer: ob der Aktualität des Themas springst Du mal eben mit ein paar hingerotzten Versen auf den Aktualitätszug und hoffst auf ein paar wohlfeile Kommentare." Das ist nichts anderes als eine hingerotzte Unterstellung.
Das Fairplay hatte ich eingehalten, lieber Ekkehart. Ich bemerkte nur, dass Deine sog. Überführung (siehe obiges Zitat) genauso dazu taugen würde, das LyrI des Nazitums zu überführen.
Jezt kommt der Zirkelschluss: Aus deiner ersten Unterstellung machst du eine Überführung. Jezt fehlt nur noch ein kleiner Schritt, Lala.
Gruß
Ekki

 Lala meinte dazu am 21.11.11:
Hallo EkkehartMilttelberg.

Zitat Ekkehart Mittelberg. „, dass das Auftreten der Nazis sich gewandelt hat, dass sie sich tarnen, schwerer zu identifizieren sind als Bomberjackenträger in Springerstiefeln mit Glatze (Die gibt es selbstverständlich auch noch, aber sie werden weniger.) Nur darauf will mein Gedicht hinweisen.

Zitat Lala: „Und ich erkenne [am Gedicht]Hilflosigkeit bzw. eine literarische Bomberjacke an Blödheit, wenn das die Intelligenz der Neonazis entlarven soll.“

Zitat Ekkehart Mittelberg; „Wo steht, dass das lyrIch die Intelligenz der Nazis enttarnen will? Da steht nur, dass es einen Nazi als Nazi erkennt.“

Du weißt schon noch was Du mir erklären willst?

Dein Gedicht geht so:
ich erkenne ihn nicht, ich erkenne ihn nicht, ich erkenne ihn nicht, ich erkenne ihn. Woran? Weil er hämisch auf einen Behinderten geguckt hat. Das ist und bleibt dürftig, wenn nicht blöd. Allein die gute Absicht mochte es retten. Und mein Fair Play, magst Du, wenn Du gewillt bist, noch mal in meinem ersten Kommentar zu diesem Text nachlesen und dannach noch mal Deiner Replik.
Ich glaube ich weiß, wie man als Autor mit Kritik, auch mit scharfer, umgehen kann und sollte. Das vermisse ich bei Dir.

Gruß

Lala

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.11.11:
Werter Lala, wer Fair Play übt, unterstellt einem Autor, der hier 100 Texte besten Wissens und Gewissens mit viel Anerkennung geschrieben hat, nicht, dass er seine Verse „hinrotzt“ und nur auf Aktualität schielt. Wer Fair Play übt, redet auch nicht in dieser Weise über das Lyrische Ich:„…während sich das LyrI durch seine Sprache als behinderter Vollspastennazi entzaubert“ (Zitat Lala). „Du kannst mein Gedicht dürftig finden, das ist dein gutes Recht: Aber so ein Vokabular lässt Respekt gegenüber einem älteren Menschen vermissen, der dich nicht unhöflich behandelt hat. So eine Ausdrucksweise hat mit gesunder Härte nichts zu tun, sie ist die Diktion eines Rotzlöffels. So, und jetzt kannst du schreiben, was du willst. Ich werde darauf nicht mehr antworten.
Ekki

 Lala meinte dazu am 21.11.11:
Hallo Ekki,

ich heule nicht auf, sondern vertraue auf den Faden und die darin enthaltenen Argumente.

Gruß

Lala

 moonlighting meinte dazu am 21.11.11:
Hallo zusammen,
die Art wie alle über den Ekki herfallen finde ich richtig erbärmlich!

Ich erinnere einmal an die Nationalsozialistische Rassenhygiene oder vielleicht braucht jemand eine Gute Nacht Lektüre „Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens. Ihr Maß und ihre Form“ von Alfred Erich Hoche.


angesäuerte Grüße
Moonlight
Jack (33) meinte dazu am 22.11.11:
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Jack (33)
(20.11.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
Was die ersten drei Zeilen angeht, bin ich ganz bei dir Jack. Selbstverständlich verbirgt sich hinter der rhetorisch geschickt vorgetragenen Israelkritik von Neonazis Antisemitismus. Es dauert nur ein bisschen, bis zynische Taktiker sich verraten. Wenn mein LyrIch sagt:" Ich erkenne ihn nicht" soll das nicht bedeuten, dass das Verwirrspiel dieser Menschen nicht durchschaubar wäre.
In meinem Gedicht hat sich der Neonazi schon durch seine Körpersprache verraten, bevor er seinen Antisemitismus mit Worten entlarvt.
Das Thema "Kinderschänder" sollte in einem eigenen Thread behandelt werden.
Ekki
Jack (33) meinte dazu am 20.11.11:
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 loslosch meinte dazu am 20.11.11:
@jack: einfach ein neues fass aufmachen. die methode der kapitulation. wer merkt das noch!
Jack (33) meinte dazu am 20.11.11:
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 Momo meinte dazu am 20.11.11:
@Jack

„Es kommt m. E. erstmal darauf an, dass man den Nazi in sich selbst erkennt und nicht in den Anderen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie komplex das Thema ist.

So ist es, denn dem Anderen schreibt man ohnhehin bei erster Gelegenheit bereitwillig das Schlimmstdenkbare zu. Was den Anderen angeht, muss die Herausforderung sein, das Gute in ihm zu erkennen, - böse ist er (für mich und andere Andere) schon immer gewesen.“

Das sollte auch für Kinderschänder gelten, oder?
Wenn jeder also ein potentieller Nazi ist, sollte das Gleiche auch für Mörder gelten … für alles „Schlimmstdenkbare“ dieser Welt.

Ich ändere obigen Satz jetzt mal dementsprechend um:

Es kommt m.E. erstmal darauf an, dass man den Kinderschänder in sich selbst erkennt und nicht in den Anderen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie komplex das Thema ist. …
Was den Anderen angeht, muss die Herausforderung sein, das Gute in ihm zu erkennen …

Auch wenn jeder Mensch sowohl das Gute als auch das Böse in sich trägt, mehr oder weniger anteilig, heißt das noch lange nicht, dass sich deswegen alle Grenzen auflösten. Natürlich kann man Verbrechen/Verbrecher, charakterlose Schandtaten und auch neonazistische Strömungen und Tendenzen ganz klar benennen und aufzeigen, ohne dass sie von anderen verwässert und relativiert werden müssten.
Jack (33) meinte dazu am 20.11.11:
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 loslosch meinte dazu am 20.11.11:
... Ein Relativieren war nicht meine Absicht. Dass es moralisch noch tiefer nach Unten geht, hebt die Neonazis noch lange nicht aus der Mittelhölle ins Subunterirdische ...

ein überirdischer gedanke. wer sortiert das logische chaos? momo sei dank, dass wir dieses zauberkunststück erleben dürfen.

 loslosch meinte dazu am 20.11.11:
...Jeder hat diesen teuflischen Trieb in sich, und ihn zu verleugnen, ist der erste Schritt zu einem Sexualverbrechen ...

die verbindung von katechismus mit psychiater-couch. dieser psychologisierungsversuch ist eine nebelkerze.
Jack (33) meinte dazu am 21.11.11:
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 loslosch meinte dazu am 21.11.11:
blabla-sätze können etwas höchst kommunikatives an sich haben. ich aber kündige an, diesen austausch zu beenden.
Jack (33) meinte dazu am 21.11.11:
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magenta (65)
(20.11.11)
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 loslosch meinte dazu am 20.11.11:
heidrun, das allein war ekkis intention. die klickzahlen. wir ALLE fallen auf seine taktik herein.

ich vermute mal, dass er sie selbst gar nicht kennt. lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.11.11:
Liebe Heidrun,
ich wollte auch kein Gedicht zum Anfreunden schreiben, zum Auseinandersetzen ja, und das ist ja wohl gelungen.
Wer Behinderte verachtet, denkt für mich in der Ideologie des Nationalsozialismus. Auf das Konto der Neonazis gehen viele Fälle, dass Behinderte und Obdachlose zusamengeschlagen wurden. Das ist mehr als Verachtung.
Viel zu kurz greifen: Mein Gott, was erwartest du von einem Gedicht. Das LyrIch sagt doch nur: "Ich erkenne ihn". So etwas läuft über den Bauch und erst später über das Hirn. Und dann wird aus dem Erkennen allmählich eine fundierte Erkenntnis. Überlege mal, welche Diskussion hier jetzt abläuft. Wäre die auch gelaufen, wenn das Gedicht lang gegriffen hätte?
Herzliche Grüße zurück
Ekki
PierreFengler (39) meinte dazu am 21.11.11:
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magenta (65) meinte dazu am 21.11.11:
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 loslosch meinte dazu am 21.11.11:
was kann ich dafür, wenn ich intellektuelle spinner attackiere und es dann als das rüberkommt, was du gerade so empfindest, heidrun?
SigrunAl-Badri (52) meinte dazu am 17.12.11:
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magenta (65) meinte dazu am 18.12.11:
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 moonlighting (21.11.11)
Lieber Ekki,
ohne V-Männer....keine NPD.....

LG
Moonlight

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.11.11:
Man kann das aufgrund der jüngsten Nachrichten über die Rolle von V-Männern vermuten, Moonlight. Mir fehlen zu diesem Thema Insider-Kenntnisse.
Vielen Dank und LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (22.11.11)
Lieber Ekkehart,
wenn man sich die Kommentare anschaut, wird einem klar, wie unterschiedlich das Thema Neonazismus wahrgenommen wird. Mir scheint, hier kommen Befindlichkeiten auf den Tisch, die wenig mit Deinem Gedicht zu tun haben. Trotzdem finde ich eine sachliche Diskussion über die Neonazis (ob an dieser oder anderer Stelle) wichtig. Jeder Anstoss dazu (und Dein Gedicht ist ein wichtiger und guter) ist hilfreich.
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.11.11:
Lieber Viktor, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich werde morgen (heute habe ich leider keine Zeit mehr) mit einer Selbstinterpretation mitteilen, worum es mir bei meinem Gedicht ging. Vielleicht trägt das etwas zu Versachlichung bei.
Herzliche Grüße
Ekki
Nuance (47)
(23.11.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.11.11:
Dieser Kommentar trifft so genau das, was ich mit dem Gedicht aussagen wollte, dass die angekündigte Selbstinterpretation überflüssig ist. Vielleicht hätte ich mit einer Anmerkung sagen sollen, dass es sich am Ende des Gedichts um ein vorläufiges instinktives Erkennen handelt, das einer rationalen Auseinandersetzung mit der Ideologie des Nationalsozialismus bedarf, um als reflektierte Haltung den Neonazis wehrhaft gegenüberzutreten.
Herzlichen Dank, liebe Nuance, für deinen sorgfältigen Kommentar
Ekki

 HerrSonnenschein (24.11.11)
Ein sehr aktueller politischer Text, der mich beschäftigt.
Ich denke auch gerade über einen Text zu diesem Thema nach und merke: Ich bin aus der Übung, was politische Texte schreiben angeht.
Dabei hat so meine Schreiberei begonnen. Texte gegen den Krieg, Folter und Menschenverachtung. Habe ich mich gewöhnt? Haben wir uns gewöhnt? An diese Menschen,
die Ekki da beschreibt?
Höre ich nicht oft genug weg und denke mir nur meinen Teil?
Oder sage wohlfeile richtige Richtigkeiten wie "Das ist doch alles Vergangenheit". Fehlt mir, fehlt uns die Entschlossenheit
ihnen entgegen zu treten?

Ein ganz klein wenig erkenne ich in ihm auch mich.
Das erschreckt mich.

Menschenverachtung ist nicht rechts oder links. Sie ist mitten unter uns.

ein nachdenklicher Sonnenschein

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.11.11:
Lieber Sonnenschein,
vielen Dank für deinen nachdenklichen Kommentar. Das Thema meines Gedichts verlangt immer wieder Nachdenklichkeit, aber man sollte nicht in ihr verhaftet bleiben. Wenn man zu lange passiv gewesen ist, dann ist blinder Aktionismus, den wir in den letzten Tagen erleben, die Folge.
Liebe Grüße
Ekki
SigrunAl-Badri (52)
(17.12.11)
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Jack (33) meinte dazu am 17.12.11:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.11:
Liebe Sigrun, ich danke dir sehr für die Versachlichung der Diskussion.
Ekki

 Dieter Wal (16.02.13)
Möchte darauf hinweisen, "Nazis" bitte nicht nur im Du wahrzunehmen, sondern auch den Nazi in mir selbst. Denn auch Dieter Wal hat blinde Flecken, an die er am liebsten nicht erinnert werden möchte. Besagte Flecken machen sich immer dann bemerkbar, wenn mir etwas bei anderen weh tut, sei es anderes Aussehen oder wie gestern der mutmaßlich orientalische Mann, der (mir) etwas zu laut sprach, arabischer Akzent und der gerade seiner Tochter oder wem auch immer etwas mit dem Arm ausholend erklärte und dabei, während ich an ihm vorüberging, "zu nahe" kam. Seine Hand ging über meine instinktive Schwelle. Empfand es als unangenehm. Nazis sind nicht nur die Anderen, Nazis sind wir selbst. Freilich hänge ich keiner NS-Weltanschauung an. Aber wäre das überhaupt nötig. Wir brauchen keine Schreckgespenster unabhängig davon, dass Neonazis immer noch überwiegend gefährlich und erschreckend sein mögen. Das "Böse" hat auch ganz andere Gesichter. Vielleicht meins? Vielleicht deins? In uns allen? Menschen sind Raubtiere. Alle.
(Kommentar korrigiert am 16.02.2013)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.02.13:
Danke, das ist die eine Seite, Dieter. Die andere sind gewaltfreie Gegendemonstrationen, dort, wo Neonazis auftreten, nicht angekränkelt von des Zweifels Blässe, mindestens solange, wie sie dauern.

 Dieter Wal meinte dazu am 23.06.15:
Monster blicken hämisch auf Andersartige. Prima auf den Punkt gebracht!

Dass einem ein solch meisterhaft versteckter Nazi noch heute begegnet, halte ich für einen Glücksfall. Mir gegenüber outen sich Nazis leider meist allzu schnell.
EBaas (63)
(16.02.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.02.13:
Danke, mir selbst auch.

 TrekanBelluvitsh (17.12.17)
Und dieses Gesindel gebart sich mittlerweile als Alternative...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.17:
danke. Es ist traurig, Trekan.
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