Ich rufe deinen Schmerz,
bezeichne mich als deine Seele, dein Ich, dein Inneres
oder als das, Was-immer-du-willst.
Ich bin ein Stück deines Kuchens,
vor dem du nicht flüchten kannst, denn ich wirke appetitanregend.
Du wurdest aus mir geboren,
in meiner Mutterrolle werfe ich Schatten auf dich,
ich verfluche das Anbeten der Sonne.
Ich bin deine Schwester,
schenke dir Wünsche der Hoffnung,
bin trotzdem gierig darauf, deine Träume ins Feuer zu werfen,
deine Aussichtslosigkeit lässt mich leben.
Als Vater öffne ich deine Ängste und Traurigkeit,
und bepflanze dein Grab der tödlichen Gedanken,
mich giert es nach deiner Leblosigkeit.
In meiner Bruderrolle
lasse ich meine Tränen der Verzweifelung kalt auf dich niederfallen.
Erst wenn du im Sonnenschein frierst,
dann bin ich glücklich.
Wir sind deine Familie,
unser Name ist Depression.
Doch passe auf,
denn unser Äußeres verändert sich stetig.
Unsere Bestimmung besteht darin,
dass du am Boden liegst,
vor Schmerzen schreist, und die Tränen
in deinen Augen eine große Wunde hinterlassen.
Deine Qual soll Emotionen an die Oberfläche bringen,
deren Bilder deine schmerzenden Augen-Blicke im Nebel versinken lassen.
Ein kalter Sturm bricht deine Segel,
um den Mast deines Mutes zu brechen.
Die Flut der schmerzenden Gedanken soll deine Insel der Hoffnung zerstören,
Traum und Realität rauben die hohen Wellen,
die Sonnenfinsternis lässt für dich einsame Lieder von Sehnsucht und Tod erklingen.
Du hast nur dann eine Chance,
wenn du dich kämpferisch willensstark gegen uns,
deine Familie „Depression“,
entscheidest.
Ansonsten sind wir dein Tod,
ein lebloser Körper weint nicht mehr.
Versinken oder gegen die Wellen schwimmen,
du entscheidest dich:
Für uns, deinen inneren Tod,
oder
für dich und deine Zukunft.
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