Gesang der Melancholie

Hymne zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  Georg Maria Wilke

Der schwarze Saft stumpft Sinne ab –
er klagt im Leib, lässt Seelen schrumpfen,
bleigrau, so dumpf, dass er den Klang verschlingt,
vergessen frohen Lieder.

Die ganze Last der Erde schweigt in dir,
die Wärme wird ein eiserstarrter Spiegel,
als Bleiglanz setzt er seine Pulver-Siegel
auf fernen Thron am Rande dieser Welt.

Die Opferflamme züngelt Reue,
wenn der Tod die Nacht beseelt,
so steig auf morscher Himmelsleiter
hinauf ins Zentrum dieser Welt,
zu fassen was sie zusammenhält.

Dein Universum dehnt den Mittelpunkt
bis an den faden Rand der Zeit
die Hand, die einst das Leben schuf,
hat sich an dieser Welt verbrannt
und glühend rollen Räder von Stern
zu Stern, es dehnt sich mit Gewalt
der Kern in eine Schale aus purem Licht.

Doch du allein, bist Anfang, du bist Ende,
begehrst das Licht, das du gesandt,
zierst den Altar der frühen Stunde
in dieser Weltenrunde.

Es schufen Elohim die Weltenmelodie
in der die Freiheit tönt:
beug niemals dich und sei kein Untertan.
So greift der Mensch nach Götterlicht
und zieht den Widersacher an.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (16.12.11)
Hi lieber Georg,

„beug niemals dich und sei kein Untertan.
So greift der Mensch nach Götterlicht
und zieht den Widersacher an.“
Tiefsinnig, hinab zur Hölle, führt deine Gedankenleiter.
Unsere Seele ist eine kleine Flamme des göttlichen Lichts,
die bei Abschied aus dieser Welt wieder zum großen Licht zurückkehrt.
Mir gefällt dein Gedicht.

Lg Franky
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