Kriegsspielzeug

Anekdote zum Thema Krieg/Krieger

von  loslosch

Nec puero gladium (Augustinus, 354 bis 430; Epistulae). Dem Knaben kein Schwert! Oder: Kein Schwert in Kinderhände!

Ein hehrer Grundsatz, seit ewigen Zeiten bekannt und missachtet. Als der Eiserne Vorhang noch Mittel- und Westeuropa in zwei feindliche Lager trennte, legte die DDR allergrößten Wert darauf, sich gegenüber der "revanchistischen" Bundesrepublik auch durch "friedliebende" Sprache abzugrenzen. In den 1980er Jahren, so berichtete dem Autor damals ein DDR-Ruheständler, hätten natürlich auch die Rentner Anträge für Besuchsreisen in den Westen stellen müssen. Darin fand sich ein Passus des Inhalts, dass es verboten sei, Kriegsspielzeug aus der BRD in die DDR zu verbringen. Der pfiffige Rentner gegenüber der kleinen DDR-Obrigkeit: Warum müsst ihr die Einfuhr von Kinder-Kriegsspielzeug in die DDR ausdrücklich verbieten, wo wir doch von dem Zeugs schon so viel hier besitzen?

Diese launige Bemerkung konnte ein "unproduktiver" Rentner seinerzeit sanktionsfrei riskieren.

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (20.12.11)
Augustinus scheint im Kongo, Uganda und anderen Staaten kein Gehör gefunden zu haben- leider.
Herzlichst
Viktor
sim (32) meinte dazu am 20.12.11:
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 loslosch antwortete darauf am 20.12.11:
die taliban rekrutieren 14jährige, sogar als attentäter (in richtung 7. himmel?). der begriff kindersoldaten ist in aller munde.

dann gibt es den staatlich erlaubten waffenexport, als habe das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun. lo
magenta (65) schrieb daraufhin am 20.12.11:
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 loslosch äußerte darauf am 20.12.11:
dann brauchen die spezialwaffen, die sie tragen und einsetzen können. je jünger die menschen, um so eher sind sie bereit, ihr leben zu riskieren. hängt sicher auch mit der leichteren beeinflussbarkeit zusammen. lo

 Didi.Costaire (20.12.11)
Dass schon Augustinus darauf hinwies, hat seine Berechtigung. Der kleine pausbäckige Kim Jong-un spielt jedenfalls gerne mit Raketen...
Beste Grüße, Dirk
(Kommentar korrigiert am 20.12.2011)
sim (32) ergänzte dazu am 20.12.11:
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 loslosch meinte dazu am 20.12.11:
dieser kim ... kingkong sieht aus, als habe er ein spatzenhirn. um so gefährlicher. danke euch beiden für die gruselige untermalung. lothar
ichbinelvis1951 (64) meinte dazu am 20.12.11:
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 EkkehartMittelberg (20.12.11)
Die Urchristen sollen frei von jeglicher Militanz gewesen sein. Augustinus dachte da wohl schon differenzierter, denn er lehnt das Schwert ausdrücklich nur für Kinderhände ab.
Ich finde deinen Hinweis interessant, dass die launige Bemerkung des Rentners in der DDR nicht sanktioniert wurde. Ich denke, dass dort der Spielraum für Flüsterwitze ebenso wie im 3. Reich groß war.
Ekki

 loslosch meinte dazu am 20.12.11:
mein seliger onkel hans, jg. 1915, berichtete mir. die rente wurde deshalb nicht gekürzt. der war stur, ließ sich im ruhestand nicht von kommunalen sed-bonzen zur wahlkabine karren. einmal soll er geschimpft haben: ihr hab mich damals nicht zur beerdigung meiner mutter in den westen ausreisen lassen (naja, der mann war 1962 knapp 47, da bestand fluchtgefahr!), da kann ich euch heute nicht wählen.

vermutlich war der spielraum sogar größer! merci. lothar
(Antwort korrigiert am 20.12.2011)
magenta (65) meinte dazu am 20.12.11:
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magenta (65)
(20.12.11)
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 loslosch meinte dazu am 20.12.11:
griffig spricht man von kindersoldaten, obwohl es vermutlich nur zu 1% mädchen sind. danke, heidrun lothar
Graeculus (69)
(16.04.15)
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 loslosch meinte dazu am 16.04.15:
onkel hans war mutig. als ich im märz 1990 mit der video-kamera (die wog mit batterie 5 kg) eine schleuse am mittellandkanal filmte, hatte er aber schiss: pass auf, die nehmen dir die kamera weg.
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