Tutti gli problemi

Persiflage zum Thema Ehe

von  loslosch

Si bene calculum ponas, ubique naufragium est (Petron, ~14 n. Chr. bis 66 n. Chr.; Satyricon). Wenn du es recht bedenkst, ist überall Schiffbruch.

Seefahrende Völker benutzen den Schiffbruch immer auch metonymisch. Selbst heute noch ist er gebräuchlich als Sinnbild für das Scheitern, doch mehr und mehr verdrängt durch ein Massenverkehrsmittel: Er hat die Karre in den Sand gesetzt, gegen die Wand gefahren u. ä. Infolgedessen: Die Karre ist im Eimer. Das klingt nach einer Katachrese (Muster: das schlägt dem Fass den Boden ins Genick).

Ein anderes Allerweltswort für das Scheitern lautet EHE. Errare Humanum Est. Von Cicero, Seneca, Hieronymus und vielen Epigonen verwendet. Irren ist menschlich. Das vollständige Zitat nur der Vollständigkeit halber: Errare humanum est, sed in errare (errore) perseverare diabolicum. Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch.

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (29.12.11)
Immerhin steckt im Sc heiter n auch ein gewisser Trost, so dass man geneigt sein könnte zu sagen. Scheitern ist aller Laster Ende...
(Kommentar korrigiert am 29.12.2011)

 loslosch meinte dazu am 29.12.11:
jetzt parodiere ich hermann hesse, lieber uli:

... Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben ... t.t. lothar

 Bergmann antwortete darauf am 30.12.11:
Lies mal Ciorans Aphorismen - das tut dir gut!
s. t. t. Ulius

 loslosch schrieb daraufhin am 30.12.11:
gleich der erste im netz gefiel mir, lieber uli:

"Alles reduziert sich schließlich auf die Begierde und die Abwesenheit von Begierde. Der Rest ist Nuance.
Emile Michel Cioran, Die verfehlte Schöpfung"

 Lluviagata (29.12.11)
Tolle Auslegung des Ehedebakels ... :))

 loslosch äußerte darauf am 29.12.11:
debakels/ desasters/ katastrophe. jaja, wir wollen nicht meckern, andrea. lothar
magenta (65)
(29.12.11)
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 loslosch ergänzte dazu am 29.12.11:
diese persiflage ist doch nicht geschlechtsspezifisch, heidrun! du könntest also auch sagen: "mein mann versteht mich nicht" oder "diese ehe ist ein ..."

ob der autor mit dem vorkämpfer identisch ist, das einzuschätzen bleibt dem leser überlassen. es dürfte so oder so den leseeindruck nicht verändern. danke fürs fragende bemühn - und auch sonst. lothar

 irakulani (29.12.11)
Ohne Irren keine Entwicklung, oder aus Fehlern lernt man. Auch wenn wir schon so manches Mal Schiffbruch erlitten haben – wir trauen uns doch wieder auf’s Meer!

Auf zu neuen Ufern!
L.G.
Ira

 loslosch meinte dazu am 29.12.11:
feine ironie, ira.

wie soll man eigentlich die geschiedenen partner einschätzen, die nach einer denkpause (pause vom/ zum denken?) sich wieder versöhnen und erneut (einander) heiraten? welche neuen ufer dann? ich hab - entre nous - solche immer schon für leicht plemm plemm gehalten. pseudo-vernunftehen? danke. lothar

 Lluviagata meinte dazu am 29.12.11:
Ich auch.... hahaha... Plemplem- so oder so geschrieben- ein schönes Wort für diesen Irrsinn.

 loslosch meinte dazu am 29.12.11:
ich war einfach zu faul, den duden zu bemühen. bin ich den plemmplemm (1. fassung)? danke für deinen zuspruch, andrea.

 EkkehartMittelberg (29.12.11)
Es gibt offensichtlichen und verheimlichten Schiffbruch. Ich habe die immer sympathisch gefunden, die nach dem offensichtlichen nicht die Seefahrt verfluchen. Die den Schiffbruch verheimlichen, werden nie aufhören können, ein Leck zu stopfen.
Ekki

 loslosch meinte dazu am 29.12.11:
manche stopfen noch in aussichtloser lage und ungebeten das leck, ekki. sie wollen möglichst lange auf der "luxusyacht" ausharren. )) t.t. lothar

 Lluviagata meinte dazu am 29.12.11:
Die Anwälte freuts .... *zähneknirsch*
Graeculus (69)
(15.11.13)
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