Anam Cara

Kurzprosa zum Thema Liebe und Sehnsucht

von  Mondsichel

Die Stunden sie gehen, sie fliehen wie Achänen mit dem Wind. Mich düstet nach einem Lächeln von Dir, doch ich warte vergebens in einsamkeitsumwebter Nacht. Du bist in mir fernen Gefilden, wo kaum meine Sehnsucht Dich erreichen kann. Und doch glaube ich fest an Dich und Dein Erscheinen. Mit Wiederhaken hat sich die Hoffnung in mir verankert - stirbt sie, so zerreißt es mir das Herz. Ich schenk Dir die Seele meiner Gedanken und lass mich treiben im süßen Schmerz, wenn Du an den Fäden ziehst. Du gibst mir so vieles das ich nicht zu erträumen wagte.

Meine Gedanken überwinden die Distanz, ich kann Dich sehen vor meinem inneren Auge. Das dichte Haar das wie ein Mantel Dich beschützt. Deine Augen wie die Tiefsee so dunkel und unergründlich. Deine Lippen so voll und gezeichnet wie die Sanddünen der Wüste Gobi. Dein Gesicht gemalt von Sanftheit und Herrschaft, so edel und voller Stolz. Ein Krieger geschlagen von vielen Wunden, gezeichnet von Narben und die Haltung noch immer von Kampfesmut. Du bist im Krieg mit dem Leben und den Schatten und ich weiß, Du wirst nicht unterliegen. Denn Dein Dämon wird genährt durch die Energie der Liebe.

Meine Fingerspitzen berühren dies Bild von Dir wie ein kostbares Kleinod. Und als wär’ ich nicht hier, sondern an Deiner Seite, kann ich Deine Samthaut verspüren. Deine Arme schlingen sich um meinen Körper und streicheln über Berge und Täler der Sinnlichkeit. Meine Lippen senken sich auf die Deinen und berühren die Tiefe Deiner Seele. Immer wieder kehrst Du zu mir zurück, immer wieder bin ich bei Dir. Ich atme Dich ein und wieder aus. Und mit jedem Seufzer entweicht Dein Name, brennt sich mehr und mehr in mich hinein. Ja ich weiß, dies ist für die Unendlichkeit.

So viele Nächte hast Du schon bei mir gelegen, warst Du auch nie an meiner Seite. So viele Gedanken haben wir ausgetauscht, hab ich auch nie Deine Stimme vernommen. So viele Sehnsüchte haben wir uns offenbart, haben wir auch nie die Tiefen der Seelenspiegel erforscht. So viele Gemeinsamkeiten haben wir entdeckt, haben wir sie auch niemals ausgelebt. Hier sind wir getrennt und dort sind wir für immer eins. Und wenn das Morgenrot uns gnädig ist, werden im Mondlicht wir uns finden. Bevor wir die Grenzen von Illusion und Realität überschreiten, um eins zu werden mit dem Licht der Ewigkeit...

©by Arcana Moon

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Kommentare zu diesem Text


 franky (30.01.12)
Hi liebe Arcy,

Mit großem Pathos geschrieben und mit feiner Seele ziehst du an Fäden, die Schmerz zufügen. Eine klagende Venus.

Bin dir gerne auf den Spuren gefolgt.

Herzliche Grüße

Franky
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