Das graue Mal

Gedicht zum Thema Abgrund

von  RainerMScholz

Die grauen Himmel
der Schlachthirnfelder über
den zu Massakern
geborenen Maschinenwesen
im Nebel
des Niemalsniemehrlandes
senken sich zur Erde.

Briefe eines Toten
die zur Liebsten
nie gelangten
hinter der
Front-
li-
nie.
Im Stahlgewittersturm
versinkt der stumme Bote
im Frost des Stacheldrahtes,
als er dem ersterbenden Weinen
eines Kindes folgte,
das verlor sich im
Schneehimmel feldgrauer Wolken
und schwieg dann.

Die Wunden des Vergessens
bluten für immer
aus der dunklen Ewigkeit.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

Karmesin (20)
(02.02.12)
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 RainerMScholz meinte dazu am 05.02.12:
Danke für den Kommentar. Ich seh`s mir nochmal an.
Grüße,
R.

 FRP (02.02.12)
Einzelne Wortbildungen wie Schlachthirnfelder
finde ich sehr gelungen. Es sind aber auch
jede Menge unpoetische Worte wie
"konstruieren" darin. Massaker konstruieren
Maschinen? Wie geht das denn ....
Es ist eher die Maschinerie, welche
Massaker möglich macht.
Nicht schlecht, aber: dichten bedeutet auch:
ver-dichten. Mit anderen Worten: Hat mir
noch zu viel Prosa bzw. ist Prosa. Das geht
knapper, kürzer > dichter. Auch noch zu viel
Klischee enthalten > weinende Kinder,
Wunde des Vergessens, dunkle Ewigkeiten,
wo viel eher und mehr
das Konkrete
gegriffen
hätte.

Freundlich-kollegiale Grüße
FRP

 RainerMScholz antwortete darauf am 05.02.12:
"konstruieren" finde ich auch nicht gut. Da muss ich wohl noch etwas tun.
Dank und Gruß,
R.

 FloravonBistram (29.03.12)
Dieses kurze Erinnern, durch einen Liebesbrief, an die Sehnsüchte der Menschen in Kriegen, die grausamen Endlichkeiten ... eine sehr eingängige Berührung. Flo

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 29.03.12:
Danke freundlichst, Flo.
Grüße,
R.
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