Kleines Einmaleins der Vogelkunde

Satire zum Thema Natur

von  loslosch

Parva avis, parvus nidus (aus dem Mittelalter). Kleiner Vogel, kleines Nest. Ebenso: Magna avis, magnus nidus. Großer Vogel, großes Nest.

Da hat der Spätlateiner aber seine Rechnung ohne den Kuckuck gemacht. Denn der macht seine Rechnung stets ohne den Wirt. Und diese Rechnung geht meist (nicht immer) auf. Grundkenntnisse der Ornithologie vermittelt bereits die Elementarschule. Die Kleinen lernen früh, wie man es eigentlich nicht machen soll. Pädagogisch riskant wegen der Gefahr späterer Nachahmung. Ansonsten können solche Wissenslücken im Berufsleben auch hinderlich sein. Ein Redakteur der Schwäbischen Zeitung vermag ein Liedlein davon zu tirilieren. Anfang 2010 hatte er folgende Meldung in das regional bedeutende Blatt eingerückt: "Im Donautal mussten sich Kletterer stark einschränken, damit sich im Felsen nistende Vögel wie der Kuckuck wieder in Ruhe vermehren können."

Kuhstärlinge und Witwenvögel, ebenfalls geflügelte Zweibeiner mit parasitärem Brutverhalten, hatte er zu erwähnen vergessen.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (21.02.12)
.... und dieses Dilemma besteht trotz der Tatsache, dass sich manche Menschen nur mit Vögeln beschäftigen .... ;)

Mein erster Lacher am frühen Morgen- vor allem wegen des Felsenbrüters! ;))

 loslosch meinte dazu am 21.02.12:
tja, als vor 13 jahren der NABU sein 100-jähriges feierte (gegründet 1899 als bund für vogelschutz), moderierte die dame im wdr-hörfunk an: "mit vögeln hat alles eimal angefangen. heute vor 100 jahren ..." da hatten die mitarbeiter ihr einen prächtigen kuckuck in den text gesetzt. mille grazie, andrea. lachen ist gesund! lothar

http://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzbund_Deutschland
(Antwort korrigiert am 21.02.2012)
magenta (65) antwortete darauf am 21.02.12:
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 loslosch schrieb daraufhin am 21.02.12:
die vorlage entfaltet ihre ureigene kraft, was durchaus (noch) in der intention des verfassers lag. lo

 ViktorVanHynthersin (21.02.12)
Leider kann ich keinen Kommentar zu Deiner gelungenen (Real)-Satire schreiben, auf meinem Computer klebt ein Witwenvogel. )
Kuckuck ruft
Viktor

 loslosch äußerte darauf am 21.02.12:
genial! genial auch die witwenvögel:

Bei ausgewachsenen Witwenmännchen kann man am Gesang erkennen, von welcher Prachtfinkenart sie aufgezogen wurden (Wiki). es gilt "wessen brot ich esse, dessen lied ich singe" also auch für die stimme. sie ist offenbar nichts kongenitales. lothar
Scheester (80)
(21.02.12)
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 loslosch ergänzte dazu am 21.02.12:
die natur nimmt manchmal karnevalistische züge an. bei der textvorbereitung lernte ich, dass einige kuckucksarten eier in der farbtönung der wirtsvögel legen. offenbar imitiert die kuckucksbraut das fressverhalten der geplanten stiefmutti! lothar
magenta (65) meinte dazu am 21.02.12:
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 loslosch meinte dazu am 21.02.12:
sind denn stiefmütter so verfressen?

 EkkehartMittelberg (21.02.12)
Aber manchmal glauben kleine Vögel, große zu sein. Sie bauen riesige Nester, in denen so mancher Kuckuck nistet, der aus "Dankbarkeit" seinen Ruf erschallen lässt: Kuckuck, Kuckuck = schaut her, schaut her!

 loslosch meinte dazu am 21.02.12:
ich benötige dein privatissime, lieber ekki.

lothar beim um-die-ecke-denken

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.02.12:
Die Bestätigung findest du auf jeder Plattform, Lothar. Dass du um die Ecke denken musst, zeigt mir, dass du dich auf dein eigenes Nest konzentrierst. Das ist gut so!
magenta (65) meinte dazu am 21.02.12:
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 loslosch meinte dazu am 21.02.12:
ich hab da meine eigene interpretation. wenn sie stimmt, kann ich damit leben. die kommentare zum text entfernen sich ein wenig. allerdings spielten die römer und griechen schon mit diesen "tierischen" vergleichen.
Caty (71)
(21.02.12)
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 loslosch meinte dazu am 21.02.12:
Jetzt erschließt sich mir ekkis statement ein wenig. lothar
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