Nach. Klang.

Sonett

von  modedroge

Du lässt mich die vertrauten Töne spüren:
Schlägst du mich an, begreif ich deine Stimmen
wie Geister, die mir durch die Adern schwimmen,
und, wie im Rausch, beliebig an mich rühren.

Ich will dein Wort in meinem Mund bebrüten:
Ich will es wenden, tage-, nächtelang!
(Bin ich allein, genügt mir der Gesang
der Grillen, die in meinen Köpfen wüten.)

Die Sprachen sind mir fremd. Sie singen nicht.
Wenn sie ihr Gift in deine Klänge mischen,
fährt mir die Säure ins Gehör. Dazwischen

ein stummes Loch: ein gähnendes Gesicht,
das träge seine stumpfen Zähne bleckt.
(Ich warte auf die Note, die mich weckt.)

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Kommentare zu diesem Text

PierreFengler (39)
(05.03.12)
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