Landtafel

Text

von  Akzidenz

[..] Ob wir das Geheimgut dieser Enkratiten je in der Wunderkammer finden, die zu betreten uns ein abaissierter Adler einen Hebel bereithält, hinter dem ein Mauerweg von Lohen und Fackeln in die Tiefe führt, und wo doch nichts sein wird als Erd und Wasser, wenn wir sie durchdringen? Was wundert Dich! Würden wir die Erde durchleuchten, stellte sie das ganze Kammerreich der Gaia offen, und droben vom Grunde scheint der Kern wieder vom Nabel heraus, und wenn man heranrückt, spiegelt sich das Reich von Vorne; denn seine Grenze ist die andere Richtung, da wo der Äther sich mit Steinen kreuzt, da muss Ich reichlich wundernehmen, mich nicht von hinten zu entdecken. Würde Ich das Spiegelreich des Gottes doch ertragen können! Was schwindelt's mir in diesen Höhen, und tausend Augen er durchblickt den Erdball. Noch tückischer die Borborianer, sie backen Hostien aus Dreck und Blut, die wir nie verstehen werden, sie werfen Augenlicht in diesen Mythus, und das hat die Leute sehr entrüstet. Je mehr sie von der Welt vermuten, desto dreckiger sie phantasieren und sich in Fabulierlust üben. Während der ferne Osten hinter Indien noch voller junger Wunder lag, berichtete man seit Megasthenes und Ktesias dem Historiker, denen reichlich Mokanz zufallen sollte, über Hundsköpfige und Opisthodaktyloi, Menschen, die keinen Mund mehr haben und allerhand toller Geschöpfe, Acephale, Bauchgesichter, Antipoden und Chelonophage, die sie da entdeckt haben. Trogodyten, es steht in den Bestiarien. Und wirfst Du Deinen Blick in die Tiefe, findest Du tatsächlich Dinge, die wunderbar zu hören sind. Und wenn man sagt, es sei das wenige, was uns entzückt, immer ein Geheimnis, von dem wir denn nicht heimkehren wollen, so berührt mich doch kein Zweifel, dass das, was sie gesehen haben, meine Sonne anders aufgehen ließ.

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