Períploi

Text

von  Akzidenz

[..] Als wir auf die Küste liefen, perfizierte unser Hauptmann zuinnerst seine heimliche Kartographie der Welt. Bereit, die Antichthonen zu treffen, machte der Chorologe Fischsuppe aus anderen Tieren, und der Schattenriss der Baumreihen winkte hinter uns mit Einfüßlern und Mirabilien über den steinigen Strande. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass sich das Ufer hier befand, glaubten wir es hinter den Palmen zu finden, in deren Halbdunkel wir uns gelockt bewegten, mit den Kesseln ihrer Viktualien, und der Freundschaft in den Händen. Nach dem, was wir im Hinterland über die Gesittung unserer Peripherie kennengelernt haben, dass sie plump besonnen und der Satyriasis verfallen sind, all die Völker, die hinter Europa sich den Gustus laben, müsste der cultus, den wir mit an dieses Land und hinter diese Büsche brächten, ein den sie zum Tausche schon bereithätten, im Irgendwo der fremden Welt, wo ungewiss auf Algen wir umherrutschen, unter die Steine greifen und da etwas sehen, was uns nicht großgesichtiger erblickt als wir uns selbst. Er versuchte es also, und entbarg, vor dem Freundschaftsfeuer unserer Gymnosophisten, die mappae mundi schreibend, ganz still die Nacht mit unseren Menschen, ganz glanzvoll vor dem Mond im Wasser, und nichts entdeckt, was uns verjagte, und keinen Menschen, außer uns.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (09.11.19)
Meisterschaft der hochgedrechselt-sperrig-schwülstigens Forrmulierens gewonnen! Chapeau!
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