Frutex

Text

von  Akzidenz

[..] „Nemoral schmeckt er, mein W a l d t a b a k “ sagte er unwissend der Sache sicher, und nannte es so, weil er zwischen den Pilzen wächst. Da gebe es Nährsalze und Apoplasten, Mykorrhizen und Shiitake, Schlauchpilze und Mutterkorn, Fliegenpilze, Gliederwürmer und anderlei malakologischer Wunderdinge, seltene Asseln, die sich zwischen den Staubfäden und Filamenten mit kreuselndem Geräusche und mittelöhrigem Geraschel unheimlich schnell vermehren würden, lebendige Erde, Miasma, Dunst und Asche. „Sieh . .“ zeigte er mir die Hand, auf der ein Danburit erblühte, wie ein tumulus im Walde, unnatürlich und ganz ohne Schrecken, was er unter seinem Strauß verberge. „Die Hand stammt aus Neapel.“ Sein Eidam hatte sie gestohlen, samt einiger dazugehöriger Elaborate, die so etwas wie die Phalangen und die ossa carpi zu erklären suchten. Leider in bengalischer Schrift, und wir sprechen keine bengalische Schrift, der Dermoplastiker habe es ihm erklärt. „Hier sehen wir, was die Natur vermischt hat und nicht mehr funktioniert. Würde Ich es in die Schale geben und ein Öl darunter enflammieren, wäre zwar die Hand verschwunden, aber wir hätten einen neuen Stoff, um den wir weiters Reden machten. Seine Welt ist abscheulich, eine ultima ratio des perversen Beweises.“ Vielleicht brannte der Kosmosbrenner nicht zu unrecht, mit seinen irisierenden Dämpfen, den deiktischen Anspielungen auf wunderbare Dinge, die uns verborgen bleiben würden. Er suchte sein nous sacer, das Theriak, das hellste Licht, um es zu küssen und zu sehen, wie seine Lippen, hinter denen er des Nachts bruxiert, darauf reagieren würden. „Nun halte den Tabak unter das Licht.“ sagte Ich. „Siehst Du, ist ja nichts mehr da!“

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (18.11.19)
Keine Ahnung, um was es hier gehen soll.
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