Ewig nicht satt sehen

Kurzprosa zum Thema Ewig/ Ewigkeit

von  Erdenreiter

Äonen sowie ganze Universen vergingen und entstanden, vergingen und entstanden erneut. Eine Ewigkeit lang sah ich sie an, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Zeit fror ein, alles blieb stehen, keine Bewegung mehr, nicht ein Atom, das sich wagte auch nur zum Schwingen auszuholen. Ich war auf der Jagd, nach dem einen schier unerreichbaren Moment, und möge er auch von noch so unendlicher Kürze sein, des – "es ist genug". Als ob ich in diesem einen Moment das ganze Universum und alles darin verstehen würde, wenn ich die gesamte Schönheit komplett erfassen könnte, sie für einen Augenblick festhalten könnte. Eine Ahnung von ihr kam in mir auf, ein ansatzweise, das mir sämtliche Sinne gewaltsam davonriss, mein Bewusstsein wegsaugte – Ekstase.

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Kommentare zu diesem Text


 Mondsichel (07.03.12)
Wenn die Grenzen überschritten werden... es ist mehr als Ekstase... :)
Wundervoller Text. Danke :)

 EkkehartMittelberg (07.03.12)
Ein sehr guter Text über das fassungslose Staunen angesichts der Unendlichkeit des Universums.
LG
Ekki

 TassoTuwas (07.03.12)
Es gibt Augenblicke, in denen uns, für den Bruchteil eines Momentes, alles ohne Geheimnis, klar und verständlich erscheint. Und wer Glück hat, erinnert sich manchmal. LG TT

 Erdenreiter meinte dazu am 08.03.12:
Wenn Dein Kommentar eine Veröffentlichung von Dir gewesen wäre, dann würde ich ihn zu meinen Favoriten hinzufügen.

Liebe Grüße
Marco
(Antwort korrigiert am 08.03.2012)
SigrunAl-Badri (52)
(07.03.12)
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 Erdenreiter antwortete darauf am 08.03.12:
Danke für Deine Resonanz,
die mich freut.

Liebe Grüße
Marco

 souldeep (29.04.12)
Du beschreibst etwas, was eigentlich nicht zu beschreiben ist - und
es ist nachvollziehbar. Danke - und ja, ein Ahnen...!

:)
Herzlich,
Kirsten

 Erdenreiter schrieb daraufhin am 03.05.12:
Salve Kirsten,
danke für Dein Feedback.

"Nehmt Trauer, Größe, Heiterkeit oder was ihr wollt: es ist nur die hohle irdische Bezeichnung für Vorgänge, die weit mächtiger sind als der lächerliche Faden, den unser Verstand von ihnen erfaßt, um sie daran herunterzuziehen. In Wahrheit sind alle unsere Empfindungen unausdrückbar." ( Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften - II )

Liebe Grüße
Marco
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