Spiegelbild

Hermetisches Gedicht zum Thema Sprache/ Sprachen

von  Georg Maria Wilke

Ich spiegele mich in der Abneigung
auf den fahlen, weißen Gesichtern,
versinke in feuchte, glanzlose Augen,
die große Kugeln sind,
sie sitzen in Höhlen aus Kümmernis
und Pein und schweigen mit schmalen Mündern,
die nie von Worten berührt.

Nur Laute, torkelnde Laute
wie bei Neugeborenen,
die keinen Atem mehr
um den Lippen Leben zu geben
für den Einen, der anders,
vielleicht ein Sohn Adams
oder gar er selbst,
der den Namen vergessen,
der ihm gegeben ward.

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(19.03.12)
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magenta (65)
(19.03.12)
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 EkkehartMittelberg (20.03.12)
Die Sprachvergessenheit kann nur durch Denken in reinen Bildern gesühnt werden.
LG
Ekki
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